Brunnen der Stadt Osnabrück Teil 2
Hier nun ein paar Brunnen, die mir persönlich nicht so viel geben, weil sie entweder ohne große Geschichte sind, oder nur aus einfachen Becken bestehen, mit vielleicht einer kleinen Fontäne. Und am Ende dann noch Brunnen, die es früher in Osnabrück einmal gab, die aber schon längst Geschichte sind.
Hier habe ich meistens die Erklärungen von Simon Marius Hagedorn von Osnabrücke Springbrunnen damals und heute genommen, die sehr gut recherchiert sind und die ich dann nicht noch einmal überarbeiten wollte. Ich habe seine Texte dann durch Kursivschrift kenntlich gemacht. Falls mir noch etwas zu den betreffenden Brunnen einfiel, ist das in Normalschrift.
Dann also erst einmal die noch bestehenden recht simplen Brunnen::
Derbyplatzbrunnen
Der Derbyplatz-Brunnen, errichtet im Jahr 1978 durch das ehemalige Tiefbauamt Osnabrück, befindet sich zwischen dem Restaurant Alte Posthalterei und dem Parkhaus Nikolaiort.
Er besteht aus einem runden gewölbten und gepflasterten Becken, das an eine Hutkrempe erinnert. Im Inneren des Beckens spritzen zwölf Fontänen zum Mittelpunkt des Beckens hin.
Im Ursprung waren die Fontänen deutlich höher, so das diese sich in der Mitte des Beckens trafen.
Muschelbrunnen
Der Muschelbrunnen, gestaltet im Jahr 1975 durch den Architekten Hans Tönnies, der im Hochbauamt Osnabrück tätig war, verdankt seinen Namen der muschelförmigen Sandsteinschale. Der Brunnen hat an der Oberseite eine bronzene Düse und im Becken wurde ein Ablauf eingelassen.
Ursprünglich wurde der Brunnen als einer der ersten Trinkwasserbrunnen Osnabrücks errichtet und stand vor der Wirtschaft Peitsche am Heger Tor. Aufgrund ungebührlichen Verhaltens einiger Besucher dieser Wirtschaft (diese verwechselten den Muschelbrunnen des Nachts wohl mit einem Urinal) wurde die Brunnenschale schließlich an das Ende der südlichen Überführung vom Nikolaizentrum an der Dielingerstraße verlegt.
Orgelbrunnen
In den 1970er Jahren entstand der Orgelbrunnen, der sich an der Kreuzung nahe dem Gasthaus Wente im Osnabrücker Stadtteil Voxtrup befindet, direkt davor geht rechts die Straße nach Holsten Mündrup ab. Er wurde vom damaligen Architekten Hans Tönnies entworfen, der zu dieser Zeit im Hochbauamt Osnabrück tätig war.
Der Brunnen besteht aus zwölf Edelstahlrohren in unterschiedlichen Höhen, aus denen Wasser fließt und in das darunterliegende Betonbecken, und in ein darunterliegendes Betonbecken läuft. Das Becken weist insgesamt zwölf Seiten und Ecken auf. Die Rohre sind in einem inneren und einem äußeren Kreis angeordnet, jeweils mit sechs Rohren.
Ursprünglich stand der Brunnen am Nikolaiort in der Krahnstraße gegenüber des Supermarktes Allfrisch, direkt vor den Schaufenstern des Bekleidungsgeschäfts Hettlage. Bereits in den 80er-Jahren wurde dieser allerdings wieder abgebaut und eingelagert.
1994 entdeckte die Ortsbürgermeisterin Voxtrups, Frau Hedwig Hehmann, den Brunnen, der verschrottet werden sollte, in dem Lager der Technischen Betriebe Osnabrück. Durch ihre Initiative und lokale Sponsoren wurde der Brunnen am 23.11.1994 an seinem heutigen Standort wieder aufgestellt. Dies verhalf dem Brunnen zu seinem zweiten Namen: dem Hedwigsbrunnen.
Wolkenbrunnen
Der Wolkenbrunnen, geschaffen von 1978 bis 1980 von dem Bildhauer Stefan Schwerdtfeger aus Hannover, befindet sich vor dem Eingang der Stadtwerke Osnabrücks AG an der Alten Poststraße.
Die Struktur des Brunnens besteht aus einer schrägen trapezförmigen Fläche aus Granitplatten, auf der drei Edelstahlplastiken platziert sind, die die Form von Wolken haben. Diese Plastiken sind schräg und gleichmäßig im Abstand angeordnet und mit Edelstahlleisten versehen, aus denen das Wasser austritt. Das Wasser fließt über die Granitplatten herunter und sammelt sich in einem schmalen Becken am Fuß des Brunnens.
Fontänenbecken Vienna House
Das Vienna House by Wyndham Remarque Osnabrück liegt am Rande der wunderschönen Altstadt Osnabrücks etwas oberhalb der Dominikanerkirche. Das Fontänenbecken ist recht simpel gemacht.
Man kann von dort dann runtergehen zum Fontänenbecken Rißmüllerplatz mit der Skulptur „Die Lügner“ und weiter zur Dominikanerkirche.
Identifikationsplastik
Na ja, eigentlich so wie sie heute da steht kein Brunnen mehr, aber sie war einmal als ausgeführt und aufgestellt worden, daher möchte ich die Plastik nicht unterschlagen.
Die Identifikationsplastik, auch Mack-Statue genannt, wurde 1979 von dem Hessischen Bildhauer Heinz Mack geschaffen. Die Edelstahl-Stele, die stattliche 17 Meter zählt, besteht aus vier Flügelelementen und befindet sich östlich der Osnabrück Halle und westlich des Schlosses am Neuen Graben.
Die Hauptflügel verjüngen sich von unten nach oben und ihre Konturen bilden schlanke Parabeln. Das übrig gebliebene Material nach dem Zuschnitt, wurde gedreht und zwischen den großen Flügeln montiert. Das Edelstahl wurde so bearbeitet, dass der optische Eindruck eines Wellen-Reliefs entsteht, die auf einer vom Künstler entwickelten Schleiftechnik basiert. Die restlichen Teile der Skulptur hingegen sind blank poliert und zeigen keine Struktur. Das Wellenmuster erinnert an die natürliche Bewegung von Wasser, das neben dem Metall das zweite gestalterische Element darstellt.
Im Inneren der Skulptur wird Wasser hochgepumpt und über die Kanten der Flügel geleitet. Da für den Künstler jedes Material auch als ein Medium dient, das Licht sichtbar macht, wird diese Flügelskulptur besonders in der Nacht zu einer Lichtskulptur.
Das Kunstwerk kostete damals etwa 300.000 Mark und war eines der ersten futuristischen Kunstwerke im Stadtbild Osnabrücks, das anfangs viele Diskussionen auslöste.
Der Brunnen ist als solcher leider bereits seit Anfang der 2000er Jahre ohne Funktion, da die gesamte Wassertechnik einschließlich des Auffangbeckens entfernt wurde. Durch Wind wurde das langsam herunterlaufende Wasser oft weggetragen und führte so zu raschem Wasserverlust. 2021 wurde die Stele für knapp 40.000 € professionell gereinigt, wodurch die Strukturen auf dem Edelstahl und der Gesamteindruck bei wechselnden Lichtverhältnissen wieder deutlicher wurden.
Der Künstler nannte den Brunnen im Übrigen Große Flügel-Skulptur. Die Herkunft und Entstehung des Titels Identifikationsplastik sind jedoch nicht bekannt.
Wasserfall-Rondell-Brunnen
Der ist hinter der IHK und würde wahrscheinlich auf meine erste Seite kommen, wenn er halbwegs gepflegt wäre
und evtl. sogar Wasser zu sehen wäre.
Leider scheint sich niemand so richtig zuständig zu fühlen. Schade drum. Vielleicht ist dies Rondell aber auch nur ein Überbleibsel der Brunnen, die auf dem Ledenhof waren. Vor 40 Jahren, 1976 wurde nämlich der Platz über der Ledenhof-Tiefgarage vom Architekten Helge Bofinger neugestaltet. Siehe weiter unten.
Er arbeitete mit vielen Höhenunterschieden und etlichen Wasserspielen. Es wirkte wie ein griechisches Theater und sollte eine Aufenthaltsqualität versprühen, die die Osnabrücker im Sommer dorthin lockt. Gerade die Nähe zum Schloss sollte dazu führen, dass Studenten dort dann ihre Abende verbringen.
Das hat so allerdings nie funktioniert, vielleicht lag es am Autoverkehr. Auf jeden Fall verdreckte der Platz über die Jahre, wurde dann auch nicht mehr so gepflegt wie es hätte sein müssen und die Wasserspiele waren andauernd defekt. Die Stadtverwaltung war dann irgendwann nicht mehr bereit, die Kosten für die Erneuerung der Technik aufzubringen. Es wurden aus Brunnen Blumenbeete, die aber auch schlecht gepflegt wurden. Und der Platz zog so auch keine Besucher mehr an. Jetzt hat man beschlossen den gesamten Platz umzugestalten. Zuständig ist bbz, ein Berliner Architektenbüro, das die Ausschreibung gewonnen hat. Wasser, Brunnen oder ähnliches wird es nicht wieder geben, da sind die Architekten und die Stadt sich genauso einig, wie bei der Erwartung, dass nach Fertigstellung die Menschen sich dort gerne aufhalten werden. Man stellt statt Brunnen einen Trinkwasserspender auf. 🙂 Ob das aber dann jemanden anlockt, ich weiß ja nicht.
Dennoch hier jetzt zu den ursprünglich
Wasserspiele Ledenhof
(existiert nicht mehr)
Die Erklärung von Osnabrück Springbrunnen damals und heute
Die Wasserspiele, geschaffen von dem Wiesbadener Architekten Professor Helge Bofinger, sowie dem ehemaligen Hochbauamt Osnabrück im Jahr 1977-78, waren ursprünglich auf der Fläche über der damals neu erbauten Ledenhof-Tiefgarage zu finden.
Die Anlage bestand aus mehreren Komponenten und war mit roten Ziegelsteinen gepflastert, umgeben von Betonpollern. Im östlichen Teil befand sich ein etwa drei Meter hoher und zehn Meter breiter Wasserfall, der aus vielen kleinen Betonstufen bestand. Das Wasser floss von ihm hinab in ein rechteckiges Becken, in dem sich zwei Inseln (begehbare, runde aus Ziegelsteinen gemauerte Einfassungen) befanden.
Auf der westlichen Seite gab es zwei halbkreisförmige Becken, von deren oberem, überpflasterten Rand das Wasser in das jeweilige Becken darunter stürzte. Zusätzlich stand im Süden, gegenüber des Schlossbogens, eine gläserne Pyramide, versetzt in einem 45°-Winkel in einem quadratischen Becken. An den Seitenkanten der Pyramide waren Sprühfontänen angebracht. Im Westen hinter der IHK Osnabrück stand ein Wasserfall Rondell
Osnabrück begann in den 1970er Jahren, den ruhenden Verkehr in Tiefgaragen und Parkhäuser zu verbannen und öffentliche Plätze zu möblieren bzw. ansprechender zu gestalten. Die Fläche des Ledenhofs wurde daher von 1975 bis 1977 nach dem Entwurf des Gewinners eines Gestaltungswettbewerb, dem Städteplaner Professor Helge Bofinger, umgestaltet. Über der dreistöckigen Tiefgarage mit 640 Stellplätzen entstanden Blumenbeete, Sitzecken und Wasserbecken als Ruheoase im Großstadtgetümmel.
Bereits 1978 wurde die Wasserpyramide aufgrund von wiederkehrendem Vandalismus abgebaut und durch etwa 25 Fontänen ersetzt. Der Entwurf dafür stammte vom damaligen Hochbauamt Osnabrücks.
Das Konzept mit seinen mehrfach abgestuften Pflasterebenen erwies sich als nicht barrierefrei und das Projekt wurde von den Bürgern nicht angenommen. Der Platz verfiel schnell und 1997 wurden die Wasserspiele wegen des hohen Instandhaltungsaufwands dauerhaft abgestellt.
2021 wurde geplant, die Fläche im Auftrag der Evangelischen Stiftungen in Osnabrück für den Bau von 47 altersgerechten Wohnungen und einer Gastronomie umzugestalten. Jedoch scheiterte das Projekt Mitte 2023 an den Verteuerungen der Baumaterialien um fast 30,0 %, sowie die Zinserhöhung auf etwa 4,0 %. Daraufhin wurden die Entwürfe über den Haufen geworfen und im November des Jahres stand der Beschluss für einen 4,2 Millionen Euro teuren Entwurf der eine barrierefreie, begrünte Freifläche mit Bäumen vorsieht. Diese Freifläche soll als einladende Veranstaltungsfläche eine hohe Aufenthaltsqualität bieten. Ein Wasserspiel ist dabei allerdings nicht geplant, lediglich ein Trinkbrunnen und Spielmöglichkeiten sollen die Umgestaltung abzurunden.
Der ruhende Brunnen
(existiert nicht mehr)
Der Ruhende-Brunnen, geschaffen etwa 1909 durch den Bildhauer Richard Engelmann, stellt eine unbekleidete Frau auf einer Sänfte liegend dar, die den Kopf senkt und ihn mit der linken Hand stützt. Die Figur wurde aus im Abguss gefertigten Kunststein hergestellt und steht vor einem rechteckigen Wasserbecken mit je zwei Fontänen auf jeder Seite.
Ursprünglich stand die Brunnenanlage im sogenannten Garten Gosling, einem privaten Garten des Industriellen Hermann Gosling, der X. (1856 – 1919), Eigentümer der Schnapsbrennerei Gosling am Neumarkt. Er ließ die etwa 1906 bis 1907 gefertigte Skulptur in seinem Garten in Kombination mit der Brunnenanlage aufstellen.
Heute ist der ehemalige Garten eine Parkanlage zwischen der Katharinenstraße und der Augustenburger Straße und wurde in den Carl-Hermann-Gosling-Platz umbenannt.
Die Figur der ruhenden Frau gelang auf bisher ungeklärte Weise in die Bauhaus-Universität in Weimar, wo sie an der westlichen Giebelseite des Hauptgebäudes zu finden ist. Sie wurde 2010 restauriert.
Und das ist richtig, sie steht in Weimar. Die Welt ist klein, als ich vor ein paar Jahren in Weimar war, habe ich genau diese nachdenkliche Frau fotografiert und mich gefragt, was es mit ihr auf sich hat, weil sie eigentlich ohne tieferen Grund einfach so alleine dort herumsteht. Keine Erklärung dabei und im Reiseführer auch nichts zu finden.
Doch habe ich jetzt noch etwas im Internet gefunden, wenn das stimmt, dann muss es ein Duplikat geben. Dort wird auch geschrieben, dass die Plastik aus dem Jahre 1909 von Richard Engelmann stammt. Allerdings soll sie Großherzog Wilhelm Ernst gekauft und auf den Museumshof am Goetheplatz in Weimar gestellt haben. Der Bauherr der Bauhaus-Uni, Henry van de Velde, soll Sie 1911 an den Westgiebel des neu erbauten Kunstschulgebäude umgesetzt haben. Als Gegenstück ist am Ostgiebel die Figurengruppe „die Schwestern“ aus Kalkstein. Nur wenn sie 1909 bereits in Weimar war, kann sie in Osnabrück im Hause Gösling ja nur ein Jahr gestanden haben, oder es gibt zwei Stück.
Florabrunnen
(existiert nicht mehr als Brunnen)
Der Flora-Brunnen, alternativ bekannt als Demeter-Brunnen, Brunnenmadonna oder Hildegardis von Haste, wurde 1950-51 durch den Osnabrücker Bildhauer Georg Hörnschemeyer geschaffen. Er befindet sich vor dem Studiensekretariat der Hochschule Osnabrück in Haste.
Der Brunnen besteht aus einem runden Becken, das aus groben Sandsteinblöcke errichtet wurde. In der Mitte des Beckens steht eine Frau aus Sandstein, die das Osnabrücker Stadtwappen und Blumengarben in ihren Armen hält. Dies Frau wird Flora genannt und steht auf einem länglichen, vierwandigen Sockel, aus dem das Wasser durch vier Ausgüsse ins Becken fließt.
Er wurde im Rahmen von „Kunst am Bau“ für die Gesamtanlage der Schule als Identifikations-Objekt, wie auch als Schmuckelement ausgewählt.
Seit den frühen 2000er Jahren wird der Flora-Brunnen nicht mehr betrieben. Grund dafür ist die fortlaufende Umweltverschmutzung durch Müll, der in das Becken geworfen wird.
Wassertischbrunnen
(existiert nicht mehr)
Die Wassertisch-Brunnen, auch Bahnhofsbrunnen genannt, wurde 2000 von dem Wiesbadener Architekten Professor Helge Bofinger geschaffen und befand sich damals direkt vor dem Best Western Hotel Hohenzollern, früher bekannt als Advena-Hotel Hohenzollern.
Er bestand aus einem dreieckigen Becken und umlaufenden Ablaufrinnen aus schwarzem Basalt. Das Becken passte genau zur Kontur der Möserstraße und der Heinrich-Heine-Straße, während der Boden des Beckens das Gefälle des Platzes ausglich. Dadurch konnte das Wasser gleichmäßig über alle Kanten der Wandung abfließen.
Der Bau des Brunnens kostete insgesamt 600.000 Mark. Aufgrund der hohen Kosten war zunächst unklar, ob der Brunnen bei der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes realisiert werden würde. Stark gemacht hatte sich der damalige Bauunternehmer und Hotelinvestor, Fritz Scholle. Er sponserte einen Großteil der Baukosten, sodass die Stadt nur 350.000 Mark zahlen musste und der Brunnen im Juni 2000 fertig gestellt und bei einer Einweihungsfeier ähnlich eines Jahrmarktes am 04.09.2000 der Öffentlichkeit übergeben werden konnte.
Der Brunnen galt damals als technologisch fortschrittlich, mit einer 22 m³ großen Pumpenkammer, elektronisch gesteuerten Pumpen und zahlreichen Scheinwerfern; zehn Wandscheinwerfer und fünfzehn weitere im Boden versenkte Strahler verbaut.
2011 war der Stadt jedoch die Beseitigung von Undichtigkeiten im Rohrsystem in der Sohlplatte und die damit verbundene Sanierung zu teuer. Daher sollte der Brunnen wieder verschwinden und als Terrasse, die einem Biergarten ähneln sollte, für das benachbarte Advena-Hotel Hohenzollern umgestaltet werden. Da dazu die Zustimmung des Architekten benötigt wurde, kaufte die Stadt ihm die Rechte ab.
Bereits als junger Architekt hatte Bofinger den Gestaltungswettbewerb für den Ledenhof gewonnen, und ärgerte sich darüber, dass die Stadt auf dem Platz mittlerweile alle Wasserspiele abgestellt hat, weil die Unterhaltungs- und Reparaturkosten zu teuer gewesen seien. Die Nachricht vom Trockenlegen des Bahnhofbrunnens verstärkte seinen Unmut.
Um die Spannungen abzubauen, machte der damalige Oberbürgermeister Wolfgang Griesert den Brunnen zum Hauptthema. Im April 2011 fand es zum Gespräch mit Bofinger statt, gefolgt von einer Einigung im Juli. Beide Seiten verständigten sich darauf, dass die Stadt dem Architekten die Rechte am unbrauchbar gewordenen Brunnen abkauft, um ihm einen neuen Zweck zu geben. So wurde der Brunnen dann ab Ende 2014 außer Betrieb gesetzt, bis er am 14.04.2017 abgebrochen und dem Erdboden gleich gemacht wurde. Die so entstandene Fläche wurde als Terrassenfläche umgestaltet.
Fontänenbrunnen Dominikanerkirche
(existiert nicht mehr)
Der Fontänenbrunnen wurde ca. 1973 vom Hochbauamt Osnabrücks entworfen und stand im Innenhof der Dominikaner Kirche.
Er wurde ca. 1998 abgebaut. Er bestand aus 24 Quadratischen Stein-Säulen in der Anordnung von 4×6. Die Steine waren jeweils unterschiedlich hoch und hatten in der Mitte eine Fontäne. Eingefasst waren die Säulen in einem Rechteckigen Becken mit Flusssteinen.
Fontänenbecken Nikolaiort
(existiert nicht mehr)
Das Fontänenbecken wurde 1972 errichtet, etwa zeitgleich mit dem ersten Abschnitt der Umgestaltung der Fußgängerzone (Nikolaiort bis zur Georgstraße) und befand sich am Nikolaiort vor dem OAB.Haus (Osnabrücker Anlagen- und Beteiligungs-Aktiengesellschaft, später „Osnabrücker Aktien-Bierbrauerei“) an der Mündung der Domhof Straße. Bis zum 30.06.2023 war dort der McDonald’s beheimatet.
Es bestand aus einem quadratischen Betonstein, in dem ein rundes Wasserbecken befand. In der Mitte des Beckens war eine kleine Fontäne platziert.
Im Jahr 2000 wurde der Brunnen bei der nächsten Umgestaltung demontiert.
Fontänenbecken Theater
(existiert nicht mehr)
Das Fontänenbecken wurde 1971-72 durch das ehemalige Hochbauamt Osnabrück errichtet. Es stand rechts vor dem Haupteingang des Theaters.
Der Brunnen wurde im Zuge des ersten Teilumbaus, der Erweiterung des Theaters geschaffen. Da durch die nun abgeänderte Wegführung durch das Foyer der Haupteingang nicht mehr benutzbar war, wurde diesem die Brunnenanlage vorgeschaltet. Mit dieser Maßnahme sollte das Stadtbild sowie der Domplatz Optisch bereichert werden.
Ursprünglich bestand es aus einer sargförmigen Betonplatte, die auf einer Stele ruhte und aus der eine Fontäne sprudelte. Das Wasser floss in ein fünfeckiges Betonbecken und von dort durch sechs in das Becken eingelassene Rinnen in ein weiteres größeres, darunter liegendes fünfeckiges Becken.
Es befand sich vor der Nordseite des Theaters, in Richtung des Doms, auf dem originalen Treppenaufgang.
Zu einem bisher leider unbekannten Zeitpunkt zwischen 1995 und 1997 wurde die Anlage während des Umbaus auf den originalgetreuen Treppenaufgang zurückgebaut.
Glassäulenbrunnen im Neumarkttunnel
(existiert genauso wie der Neumarkttunnel nicht mehr)
Der Neumarkttunnel verband die Große Straße mit der Johannisstraße. Er wurde am 14. Dezember 1964 als Fußgängerunterführung eröffnet. Dadurch sollten Fußgänger vom Fahrzeugverkehr getrennt werden und konnten den Platz unterirdisch durchqueren. Am 26. November 1977 wurde eine Erweiterung des Tunnels in Betrieb genommen. Ab 2001 wurde der Neumarkt wieder oberirdisch über eine Ampel begehbar, das war eigentlich der Anfang vom Ende, denn ab da liefen immer weniger durch den Tunnel und die Geschäfte hatten wohl auch Umsatzprobleme. Da half dann auch die Modernisierung im Jahr 2005 nicht mehr wirklich. Dann wurde er teilweise geschlossen und es fehlte der Mehrwert, weil immer mehr Geschäfte leer standen.
Aufgrund von baulichen Mängeln und hohen Betriebskosten wurde im April 2011 erst der westliche, 2012 auch der östliche Teil des Tunnels geschlossen. Am 10. Juli 2012 beschloss der Rat den Abriss und die Verfüllung des Bauwerks.
Schön war, dass man durch den Tunnel zu Hertie kam und auch in zwei andere Geschäfte auf der anderen Straßenseite. Ich bin immer gern durch den Tunnel gegangen. Zusammen mit den Arkaden auf der Großen Straße konnte man auch bei Regen ohne Schirm einen Einkaufsbummel machen, ohne nass zu werden. Ich fand ihn einfach genial, auch mit den Geschäften, die dort waren. Fleischerei Mandel, das Obstgeschäft und der kleine Imbiss waren meine Favoriten. Und dann gab es auch Softeis mit Schokoüberzug dort unten. Ich habe das so lecker in Erinnerung, nie wieder so gut gegessen, wie damals als Jugendlicher. Für mich war der einzige negative Aspekt die dauernd defekte Rolltreppe zur Großen Straße. Der Brunnen war kurz vor dem Raum, in dem das Wachpersonal saß und wo die Rampe hoch ging zur Johannisstraße.
Der Glassäulen-Brunnen, auch Hascher-Brunnen genannt, wurde vermutlich bei der Erweiterung des Neumarkt-Tunnels im November 1977 errichtet und stand aus der Perspektive der Johannisstraße gesehen rechts im Tunnel.
Er bestand aus mehreren transparenten Acryl-Glassäulen die schräg abgeschnitten waren. Diese hingen von der Decke und wurden beleuchtet. Darunter befand sich ein vieleckiges Betonbecken. Eine niedrige Brüstung aus Glasscheiben umgab die Anlage.
Im Zuge der Neugestaltung des Tunnels durch die Übernahme der OPG im Jahre 2005 wurde die Brunnenanlage außer Betrieb genommen und letztendlich komplett entfernt.
Hier muss ich widersprechen. Ich meine, der Brunnen wurde bereits nach 13 Jahren in 1990 wieder entfernt, denn ich erinnere mich an die Ecke mit einem Blumenladen, der längere Zeit dort war.
Glassäulenbrunnen Stadthalle
(existiert nicht mehr)
Der Glassäulenbrunnen wurde 1979 geschaffen. Er wurde am 12. Januar zusammen mit der offiziellen Eröffnung der Stadthalle eingeweiht. Er stand in der Passage auf der Ostseite der Stadthalle unterhalb des damaligen Schlossgarten-Café.
Der Brunnen bestand aus 5 hohen und 6 niedrigeren transparenten Acryl-Glassäulen aus deren oberen Öffnungen das aufsteigende Wasser hinausströmte. Die Säulen standen in abwechselnd gegenüberliegend angeordnete, halbrunde Betonbecken. Die Becken waren Kniehoch und die Seitenwände waren nach unten hin abgerundet.
Die Brunnenanlage war schon kurz nach Inbetriebnahme immer wieder außer Betrieb, da die Acryl-Glassäulen spröde und Rissig wurden und die Becken sich mit Kippen und Müll füllten. Die Anlage verschwand 1998 im Zuge des Umbaus zum Kongress-Saal.
Bierbrunnen
(existiert nicht mehr)
Der Bierbrunnen wurde etwa 1974 geschaffen. Bis 1987 stand der Brunnen in der Wirtschaft Bier-Brunnen des Pächters Fritz Gudat Schmeckel bzw. J. Boger am Goethering 46. Anschließend wurde die Wirtschaft unter einem namenlos unbekannten Pächter unter dem Namen Wicküler Bierbrunnen bis etwa 1999 weitergeführt.
Die Besonderheit dieses Brunnens lag in seiner Kupferfigur, die einen Mann darstellte, der ein Bierfass über dem Kopf hält. Aus dem Bierfass floss Bier in seinen Mund. Der Sockel, auf dem die Figur platziert war, beherbergte nicht nur Halter für Biergläser und Zapfhähne, sondern auch eine sechseckige Theke, die zum gemütlichen Verweilen einlud.
Nicht zu verwechseln ist dieser Bierbrunnen mit dem Bierbrunnen, der seit 2020 jedes Jahr auf der Osnabrücker Maiwoche durch Heinz Dierker am Markt betrieben wird. Trotz des ähnlichen Namens haben die beiden Brunnen keinerlei Ähnlichkeit miteinander und sind grundverschieden.
Damit bin ich so ziemlich durch mit den Brunnen in Osnabrück. Danke für Ihr Interesse. Und dank an die Hilfe von Herrn Hagedorn. Und wenn Sie wieder zur ersten Brunnenseite zurück möchten, ist hier der Link dorthin.
Hier noch ein paar Links von Simon Marius Hagedorn von Osnabrück Springbrunnen damals und heute, wo Sie auch noch jede Menge zusätzliche Bilder finden können. Für jemanden, der auch ein wenig in Erinnerungen schwelgen möchte, ein absolutes Muss:
Brunnen in Osnabrück und Umgebung
Und wem das noch nicht genug war, dann hier zu Brunnen auch überregional