Städtebotschafter
Das ist eine in Deutschland einmalige Einrichtung. Sie wurde 1964 zwischen den drei Partnerstädten beschlossen und sollte das Städtebündnis fördern und vertiefen. Es sollte eine Stelle für junge Leute in der Stadtverwaltung sein, die alle anfallenden Tätigkeiten der Partnerschaft erledigt. Der Austausch von Städtebotschafter wurde später auch auf die Partnerstädte Canakkale in der Türkei, Twer in Russland und Derby in Großbritannien erweitert. Derby hat diese Stelle leider zum Sommer 2016 gestrichen. Bis heute sind haben weit über 230 junge Menschen das Angebot genutzt und für ein Jahr in einer Partnerstadt gearbeitet. Mit diesem Austausch von Städtebotschafter unterstreicht Osnabrück seit Jahrzehnten die
Bemühungen, durch den Zweiten Weltkrieg entstandene Ressentiments abzubauen und Vertrauen auf- bzw. Vorurteile abzubauen.
Haarlem Niederlande seit 1961
Während einer Ausstellung niederländischer Textilien und Glasarbeiten kamen die Bürgermeister beider Städte auf die Idee eine Städtepartnerschaft zu begründen. Tag der Vertragsunterzeichnung war der 24.10.1961 zwischen dem Osnabrücker Oberbürgermeister Kelch und Bürgermeister Cremers von Haarlem. Übrigens wurde seinerzeit im Jahre 1648 nicht nur der Westfälische Friede, also das Ende des 30jährigen Krieges von der Osnabrücker Rathaustreppe verkündet, sondern damit auch der „Frieden von Münster“, der einen achtzigjährigen Befreiungskrieg der Niederlande beendete.
Haarlem ist die Provinzhauptstadt von Noord-Holland und liegt westlich, ca. 20 Kilometer von Amsterdam entfernt. Der bekannte Flughafen Schiphol ist ca. 13 km entfernt. Die Größe entspricht in der Einwohnerzahl mit 158000 ungefähr der Osnabrücks. Im Gegensatz zu Osnabrück hat man hier sogar zwei katholische Bischöfe, einmal den der alt-katholischen seit 1742 und zum anderen den der römisch-katholischen Kirche seit März 1853.
Haarlem wurde an der Spaarne -auch hier eine Gemeinsamkeit mit Osnabrücks Gründung an der Hase- im 10. Jahrhundert gegründet und erhielt im Jahre 1245 vom Graf Wilhelm II. von Holland die Stadtrechte. Wahrscheinlich auch ein Dankeschön, weil Bürger von Haarlem von 1217-1219 unter Graf Wilhelm I. mit Schiffen am Fünften Kreuzzug teilgenommen haben, der zur Eroberung der ägyptischen Stadt Damiette im Jahr 1218 führte. Daher kommen das Schwert und das Kreuz, das die Stadt Haarlem im Wappen führt. Im Mittelalter lebte Haarlem von Textilherstellung, Schiffbau und den Bierbrauereien. Im 16. Jahrhundert wurde Haarlem von den Spaniern belagert und erst wieder freigegeben, nachdem Protestanten und Katholiken die gleichen Rechte erhielten.
Wie in Osnabrück, wurden auch hier die Stadtbefestigungen im 19. Jahrhundert abgetragen. Geschichtliche Gemeinsamkeiten haben beide Städte also genug.
Sehenswürdigkeiten heute sind das alte Rathaus von 1245, die „Grote Kerk“ St. Bavo, an der im Jahr 1578 die Reformation eingeführt wurde, die „Nieuwe Kerk“, 1649 als erste direkt für Protestanten gebaute Steinkirche und die Fleischhalle. Die ist ein Gebäude der ersten Jahre des 17. Jahrhunderts. Die Fassade ist mit Rinder- und Schafsköpfen verziert. Sie gehört heute mit ihren Sonderausstellungen zum Frans Hals Museum. Außerdem befindet sich im Keller –wie treffend- das Archäologiemuseum.
Auf der Spaarne und in vielen Grachten kann man heute prima Bootsfahrten unternehmen.
Angers Frankreich seit 1964
Sowohl Haarlem, als auch Osnabrück wollten Kontakt zu einer französischen Stadt als Partnerstadt. Deshalb suchte man gemeinsam und kam auf Angers. Am 3.9.1964 unterzeichnete man im Osnabrücker Friedenssaal den Dreierpartnerschaftsvertrag. Beteiligte waren auch hier wieder der Osnabrücker Oberbürgermeister Kelch und Bürgermeister Cremers aus Harlem, sowie nun Bürgermeister Turc aus Angers.
Man fand in Angers eine Stadt, die mit ihren 150000 Einwohnern und der Lage an der Maine mit beiden Städten vergleichbar war. Dabei hat Angers aufgrund von mehr als 30000 Studenten mit 40% unter 25 Jahren eine sehr junge Bevölkerung. Angers ist die Hauptstadt des Departements Maine-et-Loire im Westen Frankreichs. Bereits in der Steinzeit war die Gegend um Angers besiedelt. Das beweist ein Steinmonument, das man in der Nähe des späteren Schlosses entdeckte. Die erste frühstädtische Siedlung wurde im 5. Jahrhundert v. Chr. von Kelten errichtet und von den Römern nach 50 v. Chr. Marktplatz des Julius Caesar genannt. Aus dieser Zeit sind die Thermen und andere Gebäude, die man bei Ausgrabungen fand. Im Jahre 275 v. Chr. erhielt die Stadt eine Stadtmauer zum Schutz. Im 6. Jahrhundert entstand das Kloster „Saint-Aubin“, dem im 7. Jahrhundert ein zweites „Saint-Serge“ folgte. Die Stadt wurde 851 mit einer Burg zur Festung ausgebaut. Dennoch konnte man die Angriffe der Loire-Normann, das waren norwegische Wikinger, die sich im 9. Und 10. Jahrhundert an der Loire-Mündung festsetzten, nicht abwehren. Der erste Graf von Anjou brachte Angers zu Reichtum, sein Herrscherhaus spielte in der französischen Geschichte eine herausragende Rolle. Das ist auch an dem Schlüssel im Stadtwappen zu erkennen, der als Symbol für die militärische Schlüsselstellung der Stadt in der Provinz Anjou dient.
Zu den Sehenswürdigkeiten gehört unter anderem das Krankenhaus „Hospital Saint Jean“, von König Heinrich II. von England, Graf von Anjou im Jahr 1175 gegründet. 1232 bis 1242 wurde das Schloss auf den Felsen über dem Maine Tal von Ludwig IX. gebaut. Es ist mit 17 Türmen in der Wehrmauer und einem Areal von mehr als 20000 m² recht pompös gebaut. Bekannt wurde Angers durch seine Textil- und Teppichkunst. Sowohl im Hospital, als auch im Schloss sind herausragende Wandteppiche zu besichtigen.
In den Gassen Angers lassen sich viele Zeugen einer mittelalterlichen Altstadt wie z.B. das „Maison d’Adam“ als ältestes Haus der Stadt noch heute erkennen
Über ein Jahrzehnt, blieb es bei der Dreierpartnerschaft, ehe Derby aus Großbritannien im Jahr 1976 dazu kam. Dabei hat man schon 1948 versucht, über Verbindungen zu den britischen Behörden Brücken der Verständigung zu bauen. Doch die Lasten des Zweiten Weltkriegs waren wohl zu hoch, um frühzeitig dort eine Verbindung eingehen zu können. Erst 1972 unternahm man dann wieder Versuche eine Partnerschaft aufzubauen. Es dauerte dann noch einmal 4 Jahre, bevor es soweit war Vollzug zu melden.
Derby Großbritannien seit 1976
Am 17.2.1976 wurde der Vertrag mit Derby unterzeichnet. Wieder fanden die Feiern im Friedenssaal in Osnabrück statt. Man ging auch gleich den Austausch mit Städtebotschaftern ein, der leider von Derby 2016 erst einmal eingestellt wurde.
Auch die Partnerstadt Derby, nordöstlich von Birmingham gelegen, liegt an einem Fluss, dem Derwent. Derby ist allerdings mit 230000 Einwohnern etwas größer als Osnabrück, darf sich sogar Großstadt nennen. Derby ist Sitz des Bischofs von Derby.
Im Gebiet von Derby lebten Wikinger und Angelsachsen in zwei Siedlungen nebeneinander. Derby wurde also vom Wasser geteilt. Im Jahre 926 wurde die Stadt dann offiziell von den Sachsen gegründet. Zweihundert Jahre später bekam es von König Heinrich II., Sohn eines Fürstenhauses aus Angers, die Marktrechte.
Als die industrielle Revolution in England begann, wurde die erste Fabrik der Welt, eine wasserbetriebene Seidenspinnerei, 1717 in Derby eröffnet. Erstmals waren alle Herstellungsverfahren unter einem Dach untergebracht. Heute befindet sich in der Fabrik ein Industriemuseum. Mit der Industrialisierung kam auch die Eisenbahn und damit viele noch heute gut erhaltene historische Gebäude. 1840 wurde in Derby der erste öffentliche Park eröffnet.
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in Derby Rolls-Royce gebaut, später Flugzeugtriebwerke. Erst in den 90igern wurde eine Universität gegründet. Gemeinsam mit Osnabrück hat Derby viele alte Gebäude, hunderte davon stehen unter Denkmalschutz. Sehenswert außerdem die Derby Cathedral als Sitz des Bischofs von Derby und bis 2011 das Derby Industrial Museum, dass in der ehemaligen Seidenspinnerei untergebracht war, aber aus finanziellen Gründen wohl geschlossen wurde. In den nächsten Jahren soll das Projekt auf neue Beine gestellt werden und ist zurzeit zwei Mal die Woche in Teilbereichen geöffnet.
Greifswald seit 1988
Als sich die DDR und die BRD etwas annäherten kam eine Verbindung zu Greifswald zustande. Honecker der Staatsratschef begrüßte die Städtepartnerschaft und so konnte am 18.2.1988, ein Jahr vor der Wende, im Greifswalder Rathaus ein Vertrag unterzeichnet werden. Zu dem Zeitpunkt gab es erst 15 deutsch-deutsche Städtepartnerschaften. Greifswald war Osnabrücks erste Wahl, vielleicht auch dadurch begründet, dass Greifswald eine Hansestadt ist, wie Osnabrück. Bereits 1278 wurde Greifswald erstmals als Mitglied der Hanse genannt.
1193 errichteten Zisterziensermönche eine Saline am Ufer des Flusses Ryck. 1199 wurde das Kloster Eldena gegründet. Mitte des 13. Jahrhunderts entstand dann die Siedlung als Unterkunft der Arbeiter aus der Saline, fast zeitglich wurde der Siedlung am 14.5.1250 das Lübische Stadtrecht verliehen. 1254 wurde die Flussmündung zum Freihafen erklärt und ab Mai 1264 erhielt Greifswald die Erlaubnis Schutzmauern zu errichten. 1456 erfolgte dann die Universitätsgründung als pommersche Landesuniversität, wodurch der Aufstieg von der einfachen Ackerbürgerstadt gelang. 1531 wurde dann von lutherischen Geistlichen die Lehre Luthers gemäß der Reformation eingeführt werden.
Im aufgegebenen Franziskanerkloster wurde 1561 eine evangelische Stadtschule gegründet.
Krieg, Not und Elend kamen dann im 17. Jahrhundert über die Stadt. Kaiserliche Truppen zogen unter Wallenstein 1627 in die Stadt ein und plünderten Sie aus. Die Bevölkerung musste Zwangsarbeit leisten. Später raffte die Pestepidemie die Hälfte der Bevölkerung hin. 1631 nahmen die Schweden die Stadt ein und blieben bis 1815. Während der Zeitspanne konnte die Stadt recht eigenverantwortlich arbeiten. Napoleon kam dann 1807-1812, bevor die Stadt dann während des Wiener Kongresses 1815 an Preußen übergeben wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in der DDR wenig Geld in die Bausubstanz investiert, weshalb viele historische Bauwerke verfielen und sogar Platz machen mussten, um Plattenbauten aufzustellen. Viele Stimmen meinen, die Zeit der DDR sei für die historische Altstadt schlimmer gewesen, als ein Krieg je hätte sein können.
Nach dem Mauerfall wurde der historische Stadtkern saniert und hat viele Teile der Altstadt wieder sehenswert gemacht. Heute leben in Greifswald 65000 Einwohner und man hat an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität etwa 5000 Studenten.
Sehenswert sind das aus dem 13. Jahrhundert stammende freistehende gotisch-barocke Rathaus und der riesige Marktplatz mit seinen Bürgerhäusern im Stil der Backsteingotik oder auch der Dom St. Nikolai, der 1263 erbaut wurde und ein Wahrzeichen der Stadt ist.
In Reiseberichten wird auch immer wieder erwähnt, dass allein die Boddenlandschaft um Greifswald herum die Urlauber immer wieder überrascht. Schlösser, Klöster oder einfach nur verträumte Badeorte laden förmlich ein.
Das Wappen mit dem roten Greifvogel und dem Ansatz eines Baumes war schon auf dem ältesten bekannten Stadtsiegel von 1255 zu sehen.
Twer Russland seit 1991
Lange arbeitete man an den Beziehungen mit Kalinin, dem früheren (vor 1931) und heutigem (nach 1990) Twer. Schon 1973 wurden vom Stadtjugendring erste Studienfahrten dorthin angeboten. Eine Annäherung der Städte war aber erst möglich, als die politischen Verhältnisse sich etwas entspannten. Unter Gorbatschow 1986 kam es zu ersten Rahmenvereinbarungen, die im Mai 1991 in einen Partnerschaftsvertrag mündeten. Die ganze Zeit seitdem wurden trotz aller Schwierigkeiten Städtebotschafter zwischen Osnabrück und Twer ausgetauscht. Das Wappen zeigt einen goldenen Thron und eine auf einem Kissen liegende goldene Krone.
Twer liegt 170 km von Moskau entfernt am Fluss Twer. Von der Einwohnerzahl ist Twer mit 450000 bedeutend größer als Osnabrück. Twer gehört zwar zu den ältesten Städten Russlands, ist aber dennoch erstmals zwischen 1127 und 1135 erwähnt worden und zwar als Handels- und Handwerkersiedlung. Damit ist Twer 20 Jahre älter als Moskau. 1164 erhielt Twer die Stadtrechte, denn durch die Nähe zur Wolga wurde der Handel begünstigt. Ehe Moskau zum Zentrum des Russischen Reiches wurde, waren Moskau und Twer erbitterte Feinde und Rivalen. 1327 kam es zum Bevölkerungsaufstand gegen die Tataren, der mit Hilfe Moskauer Truppen niedergeschlagen wurde und damit den politischen Niedergang Twers einleitete. Besser ging es Twer erst wieder, als im 18. Jahrhundert St. Petersburg gebaut wurde und Twer nun zwischen Moskau und St. Petersburg lag, doch 1763 brachte ein großer Brand, der die Stadt, die nur aus Holzbauten bestand, fast völlig vernichtete einen herben Rückschlag. Katharina die Große ließ die Stadt von den besten Architekten nach dem Vorbild St. Petersburg wieder aufbauen. Dafür soll sie aus der Staatskasse 200000 Rubel für den Bau von Häusern und nochmal 50000 Rubel für das Decken beschädigter Gebäude nach Twer geschickt haben.
Seit dem 19. Jahrhundert und durch die Bahnstrecke St. Petersburg-Moskau begünstigt wurde Twer zur Industriestadt mit vielfältigen Firmen aus den Bereichen Maschinenbau, Druck, Chemie oder Nahrungsmittel. Im Zweiten Weltkrieg war Twer nur für zwei Monate Ende 1941 von der deutschen Wehrmacht besetzt.
Die meisten Sehenswürdigkeiten heute sind nicht älter als 1763, da damals die Feuersbrunst die ganze Stadt vernichtete. Speziell zu nennen wäre das Stadtpalais Katharina der Großen, heute ein Kunstmuseum oder die Christi-Himmelfahrtskathedrale oder auch die Kirche der Weißen Dreifaltigkeit von 1564 mit ihrem 27 Meter hohen Glockenturm.
Und wundern Sie sich bei einem Besuch nicht, wenn Sie im historischen Zentrum Twers ein Hotel mit dem Namen Osnabrück sehen. Ja richtig, man hat um 1997 im Zuge der Städtefreundschaft dieses Hotel gebaut, vielleicht auch als Wertschätzung gegenüber Osnabrück.
In der Umgebung von Twer sollen über 500 Seen zu Ausflügen einladen genau, wie die Wolga mit ihren Schiffstouren.
Çanakkale Türkei seit 2004
Der Partnerschaftsvertrag wurde erst im März 2004 zwischen dem Osnabrücker Oberbürgermeister Fip und seinem türkischen Amtskollegen Ülgür Gökhan unterschrieben. Das war aber nur der letzte Akt in einem seit 1986 dauernden Annäherungsprozess. Der ging erst vom Stadtjugendring aus, der als Beratungszentrum für ausländische Arbeitnehmer Kontakte in die Türkei hatte. Es fand schon damals ein Jugendaustausch statt. 1994 vereinbarte man einen Freundschaftsvertrag, dem dann der Partnerschaftsvertrag im Jahr 2004 folgte. Wie es sich für eine „Friedensstadt“ gehört, ging man so die Schritte gegen Ausländerfeindlichkeit und zeigte, dass die türkischen Mitbürger, die Anfang der 70iger Jahre als „Gastarbeiter“ kamen, längst akzeptiert und in Deutschland bzw. ihrer Heimat Osnabrück angekommen sind.
Çanakkale ist die Partnerstadt Osnabrücks, mit der längsten Geschichte. Sie hat zwar mit 100000 Einwohner weniger als Osnabrück, allerdings reicht ihre Kultur bis ins Jahr 4000 vor Chr. zurück. Bereits in den Jahren 3000 bis 2000n v. Chr. war Çanakkale ein berühmtes Kulturzentrum. Allerdings lockte die Lange an der Meerenge der Dardanellen immer wieder Völkerstämme an, die in kriegerischer Weise die Region belagerten, bekämpften und besetzten. Der Name Çanakkale ist übrigens von dem Geschirr (Çanak) abgeleitet, das dort hergestellt wird. Übrigens liegt ca. 30 km entfernt Troya. Sie wissen: Entführung Helena, dann nachdem man nicht nach Troya reinkam, das riesige hölzerne Pferd mit Soldaten im Inneren als Geschenk. Ja, das alles kann man unweit von Çanakkale nachempfinden. Außerdem ist das Museum für die Privatbibliothek des „Trojaausgräbers“ in Çanakkale zu sehen.
Da sind wir auch schon bei den Sehenswürdigkeiten. Zuerst einmal ist das Trojanische Pferd dort in voller Größe zu sehen. Wenn es auch nur das ist aus dem Film zu Troya. Dann ein Militärmuseum und ein weiteres Museum in der Cimenlik Burg.
Übrigens, wie Istanbul, befindet sich die Provinz Canakkale auf zwei Kontinenten: Europa und Asien. Die Provinzhauptstadt Canakkale liegt dann auf der asiatischen Seite.
Vila Real Portugal seit 2005
Auch die Partnerschaft mit Villa Real ist über Jahrzehnte gewachsen, wahrscheinlich nicht zuletzt weil bereits 1980 über 2000 Portugiesen in Osnabrück lebten. Und genau wie mit Çanakkale gab es zuerst einen Freundschaftsvertrag (1989).
In der Altsteinzeit erstmalig besiedelt, sind heute noch Spuren der römischen Siedler zu finden. Im Jahre 1289 gründete der portugiesische König Dom Dinis die Stadt „Vila Real de Panóias“, das heutige Vila Real. Die Altstadt bekam ihr Gesicht durch adlige Familien im 17. Jahrhundert.
Stadt wurde Vila Real aber erst im Jahr 1925. Heute leben dort ca. 50000 Einwohner
Zu den Sehenswürdigkeiten zählt das Kloster Rupestre de Panóias genauso wie die Kathedrale S. Domingos oder verschiedene andere Barockkirchen.
Hefei China seit 2006
Hefei hat 1,5 Millionen Einwohner in der Stadt und fast 8 Millionen im Bezirk. Man sieht, in China sind auch uns relativ unbekannte Städte schon sehr groß. Fast 20 Jahre wurden Kontakte mit Hefei gepflegt, bevor im Juni 2006 bei einem Besuch einer Osnabrücker Delegation der Vertrag in Hefei unterschrieben wurde. Ein Gegenbesuch fand dann ein paar Monate später in Osnabrück statt. Gleichzeitig nutzte die chinesische Delegation den Besuch um Verbindungen zur Hochschulen und Wirtschaft zu vertiefen. Die Wirtschaft der Stadt ist mit Auto-, Textil-, Stahl- und Chemieunternehmen extrem vielfältig. Die Fachhochschule Osnabrück verkehrt bereits seit über 20 Jahren partnerschaftlich mit Hefei und hat einen regelmäßigen Austausch von Dozenten und Studenten. Auch wenn Sie wahrscheinlich eher nicht nach Hefei kommen, möchte ich Ihnen dennoch zwei Sehenswürdigkeiten nennen, die im Internet als sehr gut bezeichnet werden. Der Mingjiao Tempel, ein buddhistischer Tempel der 502 bis 557 erbaut wurde. Er wurde seitdem mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. Er nimmt eine Fläche von 4000 Quadratkilometern ein. Schon in der Haupthalle sind fünf Buddhastatuen zu besichtigen, aber auch der Tempelgarten soll sehr schön sein. Die zweite Empfehlung ist der Xiaoyaojin Park. Auf 31 Hektar ist ein großer See, ein kleiner Vergnügungspark, der Xiaoyae Pavilion und die Dujin Brücke.
Zu den acht Partnerstädten sind über die Jahre auch noch drei Freundschaftsstädte gekommen.
Gmünd Österreich seit 1971
Bereits über 70 Jahre früher wurde vom Alpenverein in den österreichischen Alpen die „Osnabrücker Hütte“ gebaut. Gmünd hat ca. 5500 Einwohner und wurde 1252 erstmals urkundlich erwähnt und bekam 1346 die Stadtrechte.
Als Sehenswürdigkeiten wären das Alte Rathaus mit seinem Stadtmuseum und viele religiöse Denkmäler. Oder das erste private Porsche Museum.
Evansville USA seit 1991
Wenn man die heutigen Flüchtlingswellen aus Afrika sieht, kann man gar nicht glauben, dass so viele Menschen ihr Heil fernab der Heimat verbringen wollen. Was wir immer vergessen, es gab aber auch eine Zeit, in der die Deutschen Flüchtlinge waren. Im 17. Jahrhundert begannen die großen Auswanderungswellen aus Deutschland in die USA. Viele Glaubensgemeinschafften wollten nach Amerika, weil Sie meinten da ihre Religion freier leben zu können. Dadurch entstanden richtige in sich abgeschlossene Siedlungsgebiete, in denen fast ausnahmslos Deutsche lebten. Evansville wurde erst 1817/1819, also recht spät, gegründet und hat heute 1200000 Einwohner. In den 1980iger Jahren bemerkten Touristen, dass ein Großteil der Bewohner von Evansville deutsche Vorfahren hat, besser noch, sehr viel ursprünglich sogar aus dem Osnabrücker Land. Es wurde Kontakt aufgenommen und im Mai 1991 ein Freundschaftsvertrag unterschrieben. Sehenswürdigkeit ist das Casino Aztar, was ein Boot mit einem Casino an Bord ist.
Kwangmyong Südkorea seit 1997
Der wichtigste Arbeitgeber in Kwangmyong ist Kia Motors, über die auch eine Verbindung nach Deutschland bestand. Und weil ein Model Kias lange Zeit bei Karmann in Osnabrück montiert wurde, kam die Verbindung zu Osnabrück heraus. Die Initiative zu freundschaftlichen Beziehungen ging 1996 von Kwangmyong aus. Man hatte aufgrund der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Unternehmen beider Städte den Wunsch diese Beziehungen eine Stufe höher zu besiegeln. Was dann geschah, während eine Delegation aus Osnabrück 1997 auf Gegenbesuch war. Kwangmyong gehörte früher zu Seoul und wurde erst 1981 selbständig.
Der Name kann mit „strahlendes Sonnen- und Mondlicht“ übersetzt werden. Das hört sich doch richtig gut an. Man legt dort besonderen Wert auf die Erhaltung der historischen Gebäude und Kultur.
Zu Evansville und Kwangmyong sind die Beziehungen leider etwas eingeschlafen, was sicherlich an der Entfernung liegt. Da ist Freundschaft schwer zu pflegen. Ich habe selber erst im Rahmen dieser Zusammenfassung im Rathaus von den Freundschaftsstädten erfahren. Eine funktionierende Beziehung gibt es aber auch längst nicht zu allen Partnerstädten, aber das ist wie im normalen Leben auch. Man kann nicht alles so pflegen, wie es sein müsste.
Als „Last but not Least“
Wenn Sie mal in die eine oder andere der mit Osnabrück verbundenen Städte kommen, mailen Sie mir ruhig ein paar Bilder mit Erläuterung, die würde ich, wenn Sie Interesse daran haben gerne mit Ihrem Namen auf dieser Seite veröffentlichen.