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Athen Akropolis bei Eiseskälte

Athen Akropolis bei Eiseskälte

Eskimos in Athen, schöne Aussicht, aber sehr kalt.

Die Überschrift gibt genau das wieder, was wir im Januar 2012 erlebten. Eine trockene Kälte, auf der Akropolis ein schneidender Wind und der Himmel so dunkel, als ob der Weltuntergang bevorstand.

Dazu verstand man mit Kapuze auf den Ohren von den Erklärungen des Fremdenführers relativ wenig. Der Leser möge mir schon jetzt verzeihen, dass die Texte zu meinen Bilder ein wenig schwierig geschrieben sind. Ich bin Laie und aufgrund der kurzen Besichtigung und des Wetters waren natürlich von Seiten des Stadtführers die Erklärungen nicht so wahnsinnig umfangreich.

Olympische Fahne

Daher habe ich natürlich in Fachbüchern noch einmal nachgeschlagen, was wir da von wann gesehen haben sollen. Und da kommt dann Altertum, Archäologie, Fachbegriffe und mein in dem Bereich recht ungenügendes Allgemeinwissen zusammen. Mir blieb nichts anderes übrig, als das auf den Bildern zu Sehende anhand der Bücher kurz zusammenzufassen. Da bleibt dann die Erklärung jedes einzelnen Fachbegriffes etwas auf der Strecke. Ich hoffe, Sie haben dennoch an den Bildern ein wenig Spaß. Das erwarte ich allerdings auch, hat doch die textliche Ausarbeitung sehr viel Zeit in Anspruch genommen.

Athen war 2012 nur ein Halbtagesausflug von unserem Kreuzfahrtschiff. Deshalb mussten wir uns entscheiden, was wir besichtigen wollten. Wenn man das erste Mal in Athen ist, bleibt einem da gar nichts anderes übrig, als sich die Akropolis anzusehen. Auf dem Weg dorthin machten wir aber auch kurz am Olympiastadium und am Parlament halt.

Aber nun möchte ich beginnen:

Panathinaiko Stadion – Stadion der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit

 

Das Panathinaiko-Stadion

In Athen (auch als Kallimarmaro bekannt) ist das Olympiastadion der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit im Jahre 1896. Es wurde als Rekonstruktion auf den Fundamenten des antiken Stadions gebaut und befindet sich im Athener Stadtzentrum. Angesichts der Durchführung der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit wurde das Stadion 1895 von Grund auf erneuert. Das wieder hergerichtete Stadion in Form eines Hufeisens hat eine Länge im Innenraum von 236 Metern. Es zeichnet sich durch einen sehr engen Kurvenradius der Laufbahn aus.

Griechischer Finanzier für das Olympiastadion Georgios Averoff

Die Tribünen mit Platz für etwa 50000 Zuschauer sollten mit Hilfe des 920000 Drachmen spendenden griechischen Finanziers Georgios Averoff ganz in Marmor ausgekleidet werden. Da jedoch am Ende die Zeit zu knapp wurde, mussten Teile der Struktur aus Holz gebaut und architektonisch mögliche gut versteckt werden. Die fehlenden Marmortribünen wurden später ergänzt, so dass das Stadion zu den inoffiziellen Olympischen Zwischenspielen 1906 fertiggestellt war. Als 2004 die Olympischen Sommerspiele wieder in Athen abgehalten wurden. Fanden hier die Wettkämpfe im Bogenschießen (4000 Zuschauer) statt. Außerdem befand sich hier das Ziel der beiden Marathonläufe (40000 Zuschauer).

Parlamentsgebäude von Athen. Während der Griechenlandkrise wurde es im Fernsehen eigentlich täglich gezeigt.

Stündliche „Wachablösung am Parlament“

Das Parlamentsgebäude befindet sich östlich des Syntagma-Platzes.

Wachablösung

Die eigentliche Sehenswürdigkeit – neben dem Parlamentsgebäude selbst, das einst als Schloss fungierte – ist jedoch die jeweils zur vollen Stunde vollzogene Wachablösung. Dabei werden innerhalb von etwa 5 Minuten je zwei in Trachten gekleidete Parlamentswächter mit

Tolle Puschen

militärischem Still abgelöst. Neben den beiden „Ablösern“ ist auch noch ein weiterer, fünfter in Trachten gekleideter Wächter sowie ein Soldat in Uniform Bestandteil der Zeremonie. Neben der Wachablösung selbst ist sicherlich auch der mitunter ein wenig lustig erscheinende Laufstil de Parlamentswächter sehenswert.

Die Akropolis

Nun ging es weiter zur wichtigsten Station, der Akropolis. Sie ist wohl das Symbol des antiken Griechenlands. Zwischen 464 v. Chr. und 406 v. Chr. in 156 Metern Höhe gebaut, gehören zu den Gebäuden gehören, das Erechtheion, der Niketempel, die Propyläen und der Parthenon-Tempel, in dem eine Statue der Göttin Athene gestanden haben soll. Wenn man von Akropolis spricht, denkt jeder sofort an Griechenland und Athen, es gab aber auch an anderen Orten eine. Der Name ist einfach ein Synonym für eine am höchsten Punkt der Stadt gelegene Befestigung, die meist auch zur Verteidigung diente. In Athen war die Akropolis in mykenischer Zeit im 14. Jahrhundert v. Chr. Sitz des Königs, im 13. Jahrhundert v. Chr. wurde eine Wehrmauer errichtet und eine Wasserversorgung.

Blick zur Stadtmitte Athen mit Lykabrettoshügel im Hintergrund

Damit war die Akropolis Festung. Später dann im demokratischen Athen wurde sie Tempelbezirk und somit Sitz der Götter. Die Verteidigungsfunktion viel weg.

Idealisierte Ansicht der Akropolis
Leo von Klenze 1846

Nachdem Athen im Jahr 480 v. Chr. durch die Perser belagert und der Haupttempel damals zerstört wurde, bauten später die besten Handwerker, Baumeister und Architekten unter Perikles ab 448 v. Chr. die Akropolis zum Zentrum der hellenischen Welt um. Man wollte die neu gewonnene Macht auch durch Bauwerke zeigen.

Spätere Belagerungen durch Byzantiner oder Osmanen gaben ihr immer wieder einen anderen Sinn.

Verladeschienen hinter dem Museum
Auf Schienen wurden die Container mit den Kostbarkeiten vom Eingang des Museums zur Süd-Ost-Ecke des Akropolis-Plateaus gerollt, um von dort verladen zu werden.

Mal Festung, oder Moschee und nun als antike archäologische Stätte.

Die UNESCO setzte die Akropolis in Athen im Jahr 1986 auf die Liste des Weltkulturerbes.

 

Odeon des Herodes Atticus

Odeon des Herodes Atticus

Auf dem Weg zum Haupteingang am Westende des Südhanges trifft der Besucher auf das Odeon des

Odeon des Herodes Atticus

Herodes Atticus, der um 101 n. Chr. geborene, meisterliche Rhetoriker und Konsul von Rom ließ 161 n. Chr. das dreistöckige, marmorverkleidete Odeon zum Gedenken an seine Gattin erbauen. Überdacht mit Zedernholz bot es Platz für ca. 500 Zuschauer. Die Bühne wurde später erhöht, so dass die Höhe ihrer Wand gleichgesetzt war mit den obersten Reihen der Zuschauerränge. 32 Ränge fassten bis zu 5000 Zuschauer. Nach der Zerstörung durch die Heruler im Jahre 265 n. Chr. wurde es in den Jahren 1848 bis 1858 ausgegraben und im 20.

Odeon des Herodes Atticus

Jahrhundert erneuert. Sein guter Erhaltungszustand erlaubt auch heute noch die Nutzung des Odeons für Theaterstücke und Konzertaufführungen. Ungewöhnlich scheint der Halbkreis der Orchestra. Eine Rekonstruktion der marmornen Sitze ermöglicht eine Verwendung des Odeons gemäß seinem ursprünglichen Zweck.

 

Zeustempel

Der Zeustempel

Geblieben von dem einstigen Heiligtum sind nur wenige Spuren. Es war ein offener Bereich mit einem Altar zur Verehrung des Zeus und einem Opfertisch.

Reservelager

In der Mitte ein kleines Gebäude für Opfertiere, das sogenannte Bukoleion. Heute sind lediglich noch einige Grundmauern zu erahnen. Ursprünglich handelte es sich um 104 korinthische Marmorsäulen. Der Tempel selbst war mit 354*135 Fuß sehr groß.

Materiallager

Viele Säulen wurden über die Jahrhunderte weggeschafft, zum Teil nach Rom, so dass nur noch 16 blieben, von denen 13 zusammenstehen. In der Zeit war „Materialklau“ absolut normal, man nahm altes, um neues aufzubauen.

Dionysos-Theater

Dionysos-Theater

Das ursprüngliche Theater war aus Holz errichtet und gegen 300 v. Chr. erneuert worden. Überlieferungen aus der Antike lassen vermuten, dass jener erste Bau bei einem Einsturz zerstört wurde. Später zeichnet der römische Kaiser Nero verantwortlich für Veränderungen des Bühnen- und Orchestra-Bereiches. Heute entspricht die Form des Theaters jener der römischen Kaiserzeit. Was noch sichtbar ist, die Reste des Bühnenbaus und der Sitzreihen, stammt aus einer Zeit, in der das Theater über 17000 Besucher fasste. Aus dem früheren Kreis wurde ein Halbkreis und die Orchestra erhielt einen Boden aus Marmor.

 

Tempel der Athena Nike (Nike-Tempel)

Tempel der Athena Nike

Die Verehrung der Siegesgöttin Nike besaß geradezu kultische Ausmaße und konzentrierte sich auf die Akropolis.

Tempel der Athena Nike

Die Planung dieses Tempels wurde vermutlich bereits vor dem Bau des Parthenon begonnen. Die eigentliche Ausführung, allerdings zog sich hin bis nach 432 n. Chr. und bedingte eine Erweiterung der Festung. Das war nach dem Sieg über die Perser und zu Ehren der Siegesgöttin Athena Nike. Ihr zu Ehren wurden auf dem Relieffries Göttergruppen und Kämpfe der Griechen gegen die Perser dargestellt.

Der Tempel ist durch den kleinen Felsvorsprung auf dem er steht schon ein wenig beschränkt und wirkt daher eher klein. Er ist aber auch nur 5,40 mal 8,17 Meter groß.  Allerdings ist der Tempel, den wir heute sehen nicht alt, denn das Original wurde 1687 von den Türken abgerissen. Erst im Jahr 1835 fand man Fragmente davon, die bis dahin für andere Zwecke benutzt wurden. Sie wurden neu zusammengesetzt. In den 1930er Jahren war es aber notwendig Fehler auszumerzen. Dazu musste der gesamte Tempel ab- und wieder aufgebaut werden, um auch das abgesunkene Fundament zu erneuern. 2004 wurde der Tempel noch einmal zerlegt, zerstörte und fehlende Teile ersetzt und wieder neuaufgebaut.

 

Propyläen, der Aufgangsbereich

Propyläen

Das Tor und den Haupteingang zur Akropolis bilden die zwischen 437 und 423 entworfenen Propyläen.

Propyläen von hinten

Sie sind der Eingang zum heiligen Bezirk und im Süden und Norden von Hallen flankiert: die südlichste davon wurde nie vollendet. Die von hohen Säulen getragene Vorhalle kennzeichnet sich durch Säulen in sowohl dorischer als auch der etwas jüngeren ionischen Form. Die dorischen Frontsäulen des Mittelbaus sind mit einer Höhe von knapp 9 Metern etwas niedriger, als die ionischen Säulen der Vorhalle (Höhe ca. 10 Meter)

 

Brauronion

Brauronion

Geweiht der Artemis Brauronia, Göttin der Fruchtbarkeit, der Mutterschaft und Herrin der wilden Tiere.

Brauronion

Der Kult ihrer Anhänger, der Göttin in Bärenverkleidung zu huldigen, entspringt wohl ihrer Rolle als Herrin der wilden Tiere.

Brauronion von hinten

Das Brauronion bestand aus einem von Säulenhallen umfassten Hof, mit Altar und zwei Statuen.

 

Erechtheion

Erechtheion

Das Erechtheion entstand lange nach Errichtung der Propyläen und des Parthenon in der Zeit von 421 bis 406 v. Chr. Wie beim Tempel der Athena Nike forderte die unebene Struktur des Bodens eine aufwändige Konstruktion auf zwei Ebenen. Dass Not aber erfinderisch macht, beweist die meisterhafte Ästhetik einer Gestaltungsform, die in der Antike ihresgleichen sucht.

Innenraum des Erechtheions

Der dreiteilige Bau besteht im Wesentlichen aus dem Tempel der Athena Polias, der mehr als die Hälfte des gesamten Gebäudes einnimmt. Neben der Nordhalle ist es vor allem der Korenhalle mit den Karyatiden, die das Erechtheion zu einer der bekanntesten Bauten auf der Akropolis macht.

Erechtheion, Korenhalle und Karyatiden

Korenhalle, Karytiden

Korenhalle mit einem wahnsinnigen Himmel. Wir dachten, jetzt gibt es gleich ein fürchterliches Unwetter, aber nichts geschah.

An der Südseite des mit attisch-ionischen Stil konzipierten Baus tragen Kunststeinnachbildungen der berühmten Karyatiden das Gebälk: Eine überlebensgroße Darstellung anmutiger Sklavinnen aus Karyai (Lakonien, das ist eine Landschaft im südlichen Griechenland), deren Aufgabe darin bestand, das Heiligtum zu bewachen. Fünf der Originale beherbergt das Akropolis-Museum.

Karyatiden

Ein weiteres Original befindet sich noch im Besitz des Britischen Museums.

 

Parthenon

Parthenon (Jungfrauengemach)

Zentrales Monument auf der Akropolis ist der Parthenon, das „Jungfrauengemach“. Ein in 15 Jahren Bauzeit geschaffenes Kunstwerk aus dem Marmor des Penteligebirges. Stein gewordener Ausdruck des Sieges der Athener über die Perser im Jahre 470 v. Chr.. Basierend auf einem dreistufigen Fundament.

Parthenon

Über eine Länge von ca. 160 Meter und eine ungefähre Höhe von einem Meter zieht sich der Parthenonfries mit seinen 92 Metopen.

Die Zeit und mit ihr die Umweltbelastung hat tiefe Wunden geschlagen. Und so liegt die Aufgabenstellung der Restauration der steinernen Zeugen antiker Pracht keineswegs in einer zeitgemäßen Erneuerung,

Parthenon von der Seite

sondern darf als ein Prozess der Heilung betrachtet werden. Das Abenteuer der Restauration wird zur Herausforderung. Vielleicht spiegelt sich der Geist der großen Baumeister der Antike in der heutigen Erkenntnis, dass weniger mehr ist. Die Beschränkung auf das Wesentliche zeigt sich in dem Wunsch, zu ergänzen und instand zu halten, statt zu erneuern.

Ostgiebel des Parthenon

Einzig dort, wo sich wirklich keine Alternative bietet, wird vorsichtig demontiert und neuer Marmor eingesetzt.

Im Jahr 2001 begann der Bau des neuen Museums auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne am Fu0e der Akropolis. Im Oktober 2007 startete der lange erwartete Umzug der Exponate vom alten ins neue Museum, das den 300 Statuen, Friesteilen (Parthenonfries) und etwa 4000 kleineren Artefakten nun zur neuen Heimat wurde. Mit Hilfe dreier Kräne und unter den gespannten Blicken des Kultusministers Michalis Liapis begann das als technisch hochkompliziert geltende Vorhaben. Rund 1,6 Millionen Euro mussten für das Projekt aufgebracht werden.

 

Weg zum Agrippa Monument

Agrippa-Monument

Das Agrippa Monument ist ein Denkmalssockel aus hellenistischer Zeit, gefertigt aus bläulichem Marmor vom Berg Ymittos. Eine zunächst auf dem Sockel aufgestellte Statue wurde von den Römern später durch ein Bildnis des Feldherrn Agrippa ersetzt, nach dem das Monument heute benannt ist.

Das Agrippa-Monument ist der Sockel ganz rechts

Auf Kosten der Unesco wird viel gebaut auf der Akropolis. Erneuerungen sind immer an den fast weißen Ausbesserungen zu erkennen.

Der Rundgang über die Akropolis führt hier am Agrippa Monument und den Propyläen entlang und nähert sich seinem Ende. Man hätte für alles sicherlich mehr Zeit als einen halben Tag gebraucht und besser auch eine kleinere Gruppe, um alles zu verstehen und vielleicht auch einmal nachfragen zu können. Aber man kann nicht alles haben.

Beulé Tor

Beulé Tor

Entgegen der immer wieder zu lesenden Aussage, das Beulé-Tor bilde den heutigen Eingang zur Akropolis, wird das Tor vielmehr als Ausgang genutzt. Daher endet auch hier unser Rundgang über die Akropolis. Die ankommenden Besucher der Akropolis werden in einem weiten Bogen rechts um das Beulé-Tor herumgeführt und betreten unterhalb des Nike-Tempels die Treppenstufen, welche durch die Propyläen hindurch auf das Akropolis-Plateau führen.

Auffallend ist der hohe Sockel des Beulé-Tores, dessen Nutzung sich im Laufe seiner Geschichte von der Basis einer Quadriga zum Denkmal des römischen Statthalters wandelte. Es besteht aus zwei unterschiedlich hohen Türmen und diente der Verteidigung. Benannt wurde es nach seinem Entdecker, dem französischen Archäologen Ernest Beulé.

 

 

Hier noch ein von mir angepasstes Bild. Ist doch ein schöner Abschluss, oder?

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