Kulturhauptstadt 2018 Valletta – für uns genau die richtige Wahl.
An dieser Seite sieht man, dass Valletta sehr viel Zeit für sich in Anspruch nimmt. Wir hätten nie erwartet, eine solche Unmenge Sehenswürdigkeiten an einem Ort zu sehen.
Diese Christkönigsstatue steht noch nicht in Valletta, sondern direkt davor. Ein Vorort namens Floriana geht bis unmittelbar zum Eingang Vallettas und wird daher „Einfallstor nach Valletta“ genannt. Sie ist eine Gemeinde mit ca. 2500 Einwohnern. Entstanden ist Floriana im Jahr 1620. Sie wurde von den Rittern geschaffen, weil die rege Bautätigkeit in Valletta immer mehr Handwerker anzog und die ja irgendwo untergebracht werden mussten.
Bei der Namensgebung der Statue steht der Gedanke von der Königsherrschaft Christi im Mittelpunkt, wie auch beim Christkönigsfest. Im Jahr 1925 führte Papst Pius XI. aus Anlass der 1600-Jahr-Feier des Konzils von Nizäa (325 n. Chr.) das Christkönigsfest offiziell ein. Es wurde ursprünglich am letzten Sonntag im Oktober (unmittelbar vor Allerheiligen) gefeiert. Im Zuge der Kalenderneuordnung durch das Zweite Vatikanische Konzil wurde es jedoch auf den letzten Sonntag im Jahreskreis gelegt und beschließt seither das Kirchenjahr.
Er ist aber nicht alt, sondern wurde nach Vorlagen des einheimischen Bildhauers Vincent Apap in den Jahren 1955 bis 1959 angefertigt. Die Einwohner schütteten einen Graben zu und schufen über eine neue Brücke einen Straßenzugang zur Innenstadt.
Auf dem Brunnen sind drei rund 2,50 m hohe Tritonen, die in dramatischen Posen jeder nur mit einem aufgereckten Arm gemeinsam eine fast runde Wasserschale (Durchmesser etwa 3,50 m) über ihren Köpfen halten.
Der Platz führt dann weiter bis zum heutigen Stadttor, dem City Gate. Das ursprüngliche Stadttor namens „Porta San Giorgio“ aus dem Jahre 1569 war eines der drei Tore, die in die Stadt führten – die anderen waren das Marsamxett-Tor und das Del Monte-Tor an den westlichen und östlichen Enden der Stadt. Das heutige Tor ist bereits das fünfte an dieser Stelle.
Die früheren Tore dienten der Befestigung, Das heutige wurde zwischen 2011 und 2014 errichtet. Dieses Tor unterscheidet sich sehr von den vorherigen, da es aus einem Durchbruch in den Bastionen besteht, flankiert von großen Steinblöcken. Man kommt durch das Tor direkt auf die Republic Street, an der viele Sehenswürdigkeiten, Cafes und Geschäfte liegen und die schnurgerade bis direkt zum Fort St. Elmo führt. Übrigens muss man sich vorstellen, dass um 1565, also dem Zeitpunkt, zu dem die Türken Malta belagerten es außer Fort Elmo keinerlei Bebauung gab. Einer der Gründe, warum die Türken die Ritter in den gegenüberliegenden Städten Vittoriosa (auch Birgu genannt) und Senglea, die sieht man heute von Upper Barrakka Garden aus, beschießen konnten und dann auch das Fort St. Elma von oben.
Zwischen dem Stadttor und der Stadtverwaltung geht diese Treppe hoch. Wir kommen zuerst zum Denkmal von Jean de Valette (1495-1568).
Übrigens: Wenn es irgendetwas in Valletta mehr gibt, als Kirchen, dann sind es Denkmäler. Jeder, der irgendwas für die Insel getan hat, ließ eines für sich errichten. Jean de Valette hat es aber sicherlich verdient.
Valettes taktisches Geschick und seine militärische Erfahrung verhinderten die Einnahme Maltas, und am 8. September 1565 gaben die Türken die Belagerung auf. Valette hatte sich zum Schluss auf die Verteidigung Birgus konzentriert, wo er die maltesischen Truppen zusammengezogen und die Brücke zum Fort St. Angelo gesprengt hatte. „Es gibt kein Zurück, nur Sieg oder Tod!“ soll er gesagt haben. Als die Mauer bei der St.-Michaels-Bastion teilweise einstürzte und Angreifer in Scharen eindrangen, soll der damals schon über 70-jährige Valette persönlich den Gegenangriff geführt haben. Die Ritter und Verbündeten des Ordens waren durch diese Tat so motiviert und die angreifenden Türken gleichermaßen geschockt und entmutigt, dass der Angriff erfolgreich abgewehrt und die Bresche wieder geschlossen werden konnte.
Er wurde in der Ordenskirche von Birgu beigesetzt. Später wurden seine Gebeine in die St. John’s Co-Cathedral von Valletta umgebettet. Auf seinem Grabmal steht die Inschrift: „Er war der Schutzschild Europas“. Direkt nach dem Abzug der Feinde begann Valette mit dem Bau der Stadt Valletta und anders, als der Flughafen Berlin war man bereits nach 5 Jahren damit fertig und die Stadt war bewohnbar. Die finanziellen Mittel kamen vom Papst und vieler Herrscherhäuser Europas. Dennoch erlebte Jean de Valette das Ende der Arbeiten im Jahr 1571 dann doch nicht mehr. Valletta ist im Schachbrettprinzip angelegt. Verlaufen also ziemlich unmöglich.
Church of our Lady Victory
Direkt danach kommen wir zur Kirche „Church of our Lady Victory“.
Sie ist aber nicht irgendeine Kirche, sondern die erste, die in Valletta gebaut wurde.
Und zwar aus dem Jahre 1566, direkt nach der großen Belagerung zum Gedenken an den Sieg der Ritter des Johanniterordens und der Malteser über die osmanischen Invasoren am 8. September 1565.
Die kleine Kirche liegt am Victory Square – die Malteser nennen sie „Tal-Vitorja“. Der Platz ist der Ort, an dem am 28.3.1566 eine religiöse Zeremonie zur Einweihung des Grundsteines der neuen Stadt abgehalten wurde.
Sie hat eine barocke Fassade, Aber wie die meisten Kirchen Maltas macht sie von außen nicht so wahnsinnig viel her. Sie widerlegt aber die geringen Erwartungen sobald man die Tür öffnet.
Jean Parisot de Valette starb am 21. August 1568 an Fieber und wurde in der Krypta der Kirche beigesetzt. Als die St. John’s Co-Cathedral gebaut wurde, wurden seine sterblichen Überreste dorthin verlegt.
Im Jahr 1617 wählte der Orden des Heiligen Johannes diese Kirche als ihre Pfarrkirche. Die Kirche wurde dann dem heiligen Antonius, also dem Abt geweiht. Im Jahr 1699 wurde die Apsis der Kirche auf Befehl von Großmeister Ramon Perellos und Roccaful erweitert. Jean Parisot de Valette starb am 21. August 1568 an Fieber und wurde in der Krypta der Kirche beigesetzt.
Als die St. John’s Co-Cathedral gebaut wurde, wurden seine sterblichen Überreste dorthin verlegt. Die Kirche hat eine Reihe von Kunstschätzen. Die Gemälde an den Enden über dem Altar zeigen den heiligen Antonius von Ägypten und den heiligen Antonius von Padua.
Diese wurden 1530 von den Malteserrittern nach Malta gebracht, nachdem Kaiser Karl V. die Insel dem Johanniterorden als Basis gegeben hatte.
Im Jahr 1716 wurde der maltesische Künstler Alessio Erardi von Perellos (1671-1727) beauftragt, das Gewölbe mit elementaren Szenen zu bemalen, die das Leben der Jungfrau darstellen; er war trotz dieser Pracht in zwei Jahren fertig.Nicht nur die Decke erinnert an die Jungfrau Maria, auch das Titulargemälde hinter dem Hauptaltar zeigt die Geburt der Heiligen Jungfrau.
1752 wurden die Fassade, die Sakristei, der Glockenturm und das Pfarrhaus vergrößert. Die Fassade erhielt ein schönes barockes Aussehen. Die Fassade enthält auch eine Bronzebüste von Papst Innozenz XII.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden außer den Altären, die Johannes dem Täufer und Paulus geweiht waren, zwei weitere Altäre errichtet.
Im Jahr 1837 wurde die Kirche Garnisonskirche Royal für die spätere „Royal Malta Artillery“.
Im Laufe der Jahre erlitt sie zahlreiche Schäden sowohl an der Struktur als auch an den Gemälden. Am 23. April 1942 wurde die Kirchendecke als Folge eines Luftangriffs beschädigt, der Valletta traf. Im Jahre 1943 kapituliert erneut ein Feind, diesmal die italienische Flotte, am 8. September.
Bevor Sie sich jetzt schon fragen warum eigentlich Bilder so vieler Kirchen, oder sind das sogar Bilder von allen Kirchen?
Nein sind es ganz bestimmt nicht. Im Staat Malta gibt es über 365 Kirchen. Die Malteser sagen scherzhaft: „Für jeden Tag des Jahres haben wir eine Kirche“. Bei einer Einwohnerzahl von rund 380.000 Menschen gibt es also ungefähr je 1000 Einwohner eine Kirche. Das Land ist zu 98 Prozent katholisch; der katholische Glaube ist in der Gesellschaft und Politik verankert und wird von einem wesentlichen Teil der Bevölkerung praktiziert. Deshalb kommt man an Kirchen auf Malta einfach nicht vorbei.
Um aber diesen Beitrag nicht zu lang werden zu lassen, habe ich nur diese erste Kirche und ein paar kleinere in diesem Bericht. Alle anderen habe ich, sobald sie umfangreicher werden, ausgelagert und auf extra Unterseiten geparkt und dann in diesem Bericht dorthin verlinkt. Doch Sie würden sich etwas nehmen, wenn Sie sich nicht die Bilder aller Kirchen ansehen. Das ist einfach Malta und gehört zu der Insel wie der Petersdom zum Vatikan.
Übrigens: Es gibt auf Malta keine Kirchensteuer. Stattdessen geben die Malteser freiwillig nicht nur Geld das ihre Gemeinde braucht, sondern leisten auch Kirchenarbeit, wenn es nötig ist. Es geht also auch anders als in Deutschland.
Church of Saint Catherine of Italy
Leider war die Kirche nur zu den Gottesdienstzeiten geöffnet.
Die Kirche wurde 1576 von den italienischen Rittern des Heiligen Johannes als ihre Kirche gebaut und zwar neben der Auberge d’Italie.
Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche vergrößert. Zu der bestehenden Kapelle wurde eine achteckige Kirche hinzugefügt. Die ursprüngliche Kapelle wurde in das Heiligtum der Kirche umgewandelt. Die Kirche wurde von 2001 bis 2011 umfassend restauriert. Heute dient die Kirche noch als Pfarrkirche der italienischen Gemeinde von Malta.
Die Kirche war für den italienischen Maler Mattia Preti mindestens zwei Gründen besonders bedeutsam. Zum einen war es die Kirche seiner eigenen Langue, den italienischen Rittern, die ebenfalls in der Auberge d’Italie lebten. Zweitens war dies einer der ersten Aufträge von Preti nach seiner Ankunft in Malta im Jahr 1659, und es war eine frühe Gelegenheit, sein künstlerisches Talent zu präsentieren.
Die Ritter baten Preti, die Dekoration für das Gewölbe zu entwerfen, beauftragten jedoch einen örtlichen Maler, das Werk tatsächlich auszuführen.
Dieser Auftrag bot Preti auch die Gelegenheit, eine neue Technik zu erlernen, die von dem lokalen Maler angewandt wurde, der seine Entwürfe ausführte: Ölgemälde, das direkt auf die Wand aufgetragen wurde, anstelle der traditionellen Tempera-Technik, die in Fresken verwendet wird.
Preti meisterte die Technik schnell und verwirklichte sie nur wenige Jahre später, um das Gewölbe einer noch wichtigeren Kirche, der St. John’s Co-Cathedral, zu malen.
Diese Arbeit stellt für Malta eines der ersten Beispiele für das große Talent von Mattia Preti dar, einem Maler, der dafür verantwortlich ist, das starke Pathos und theatralische Überschwang des barocken Stils mit seinen warmen Farben und starken Kontrasten auf die Insel zu bringen.
Wie schon geschrieben wohnte der Maler Preti bei den italienischen Rittern in der Auberge d’Italie.
Links an der Straße die Auberge d’Castille ist heute sicherlich das schönere ausdrucksvollere Haus. Doch zuerst etwas zur Unterkunft der Italiener.
Die Malteserritter waren in acht Sektionen organisiert, die je nach Herkunftsland „Langues“ genannt wurden: Italien, Frankreich, Auvergne, Provence, Aragonien, Kastilien, Deutschland und England (das letzte nach dem anglikanischen Schisma aufgelöst). Jede Langue hatte ihre eigene Kapelle in der Co-Kathedrale, aber auch ihre eigene „Auberge“ – wörtlich „Hotel“; ein kleiner Palast, in dem alle Ritter des gleichen Langues lebten.
In der Auberge lebten und aßen die Ritter (und zahlten komischerweise auch Miete), organisierten aber auch Bankette und Galadiners.
Theoretisch waren die Ritter „Kriegermönche“, die Schwüre der Armut abgelegt hatten, aber sie waren gleichzeitig junge Mitglieder der bekanntesten europäischen Familien. Dies erklärt die Pracht ihrer Auberges und die Pracht der reich verzierten Innenräume.
Der Admiral der Flotte des Ordens, dessen Aufgabe es war, die Ungläubigen zu bekämpfen und die Insel vor Angriffen zu schützen, war immer ein Italiener. Die Auberge d’Italie, die Residenz der italienischen Ritter, gehörte daher zu den ersten in Valletta, der neuen Hauptstadt des Ordens. Das Gebäude wurde 1571 fertiggestellt, aber die heutige Fassade mit dem prächtigen Barockportal an der Merchant Street wurde um 1680 erbaut.
Die ursprünglichen Pläne der Auberge de Castille, Léon et Portugal, wie auch der anderen 7 Auberges, gehen auf den Baumeister der Ritter Gerolamo Cassar zurück, doch erste größere Veränderungen erfolgten 1741 durch Andrea Belli.
Ab 1744 wurde die Auberge dann auf Veranlassung des Großmeisters Manoel Pinto de Fonseca durch den maltesischen Architekten Domenico Cachia im Barockstil großzügig umgebaut. Man empfand den alten Bau nicht mehr als repräsentativ genug. Dominierendes Element der zweigeschossigen Fassade ist das von alten Kanonen flankierte Portal, zu dem eine großzügige Freitreppe hinaufführt. An den Auftraggeber des Umbaus erinnert die Büste über dem Eingang sowie das Wappen Pinto de Fonsecas über dem Mittelfenster.
Als die Franzosen unter Napoleon 1798 Malta übernahmen richteten sie in dem um einen Innenhof errichteten Palast ihr Hauptquartier ein.
Auch die Briten, die 1800 die Inseln besetzten, machten die Auberge zur ihrem British Army Headquarter. Während des II. Weltkriegs wurde das Gebäude durch deutsche Bombenangriffe stark zerstört, aber nach dem Krieg wieder rekonstruiert.
Upper Barrakka Garden
Geht man an der Auberge de Castille vorbei und lässt auch das Gebäude der Börse rechts liegen, dann kommt man direkt in den Upper Barrakka Garden.
Die Upper Barrakka Gardens sind eine öffentliche Parkanlage. Im Park befinden sich verschiedene Kunstwerke und Denkmäler, unter anderem für Gerald Strickland 1861-1940) und Winston Churchill.
Die Gärten befinden sich am höchsten Punkt der Stadtbefestigung auf der St. Peter and St. Paul Bastion und bieten einen hervorragenden Ausblick auf den Grand Harbour, auf die drei klassischen
Städte Vittorosia, Senglea und Cospicua, auf den Vorort Floriana sowie auf die große Werft, das Fort St. Angelo und zur Valletta Waterfront, wo viele Kreuzfahrtschiffe anlegen. Man kann also eine Menge sehen.
Nach der türkischen Belagerung von Malta im Jahre 1565 wurde ein Jahr später der Grundstein für Valetta gelegt und mit dem Bau der neuen Befestigungsanlagen begonnen. Valetta war die erste Stadt, die je in Europa geplant wurde. 1565 wurde der Stadtplan vom Malteserorden gezeichnet, die Stadt selber wurde in sagenhaften 15 Jahren fertiggestellt. Wohl ein Rekord für die am schnellsten erbaute Stadt der Welt. Wundern sie sich nicht, dass ich weiter oben von 5 Jahren geschrieben habe, es gibt verschiedene Quellen dazu. Und ob 5 oder 15 Jahre, beides wäre heute kaum denkbar, braucht man so lange doch bereits für die EU-weite Ausschreibung.
Die St. Peter and St. Paul Bastion wurde im Jahre 1570 fertiggestellt.
Um das Jahr 1660 hatten die maltesischen Ordensritter der italienischen Zunge der Johanniter hier einen privaten Erholungsgarten angelegt, weil ihre Unterkünfte in der Nähe lagen.
Ein doppelter Bogengang, 1661 nach Plänen und unter Leitung des italienischen Ordensritter Fra Flaminio Balbiani erbaut, umgibt große Teile der Grünanlage. Ursprünglich war er überdacht.
Nachdem 1775 ein Aufstand des maltesischen Klerus‘ gegen Großmeister Francisco Ximenes de Texada niedergeschlagen worden war, ließ letzterer das Dach als Strafe kurzerhand abreißen.
Saluting Batterie
Auf einer Terrasse direkt unterhalb der Upper Barrakka Gardens befindet sich die Saluting Battery. Sie diente vor allem zeremoniellen Zwecken, wurde aber auch militärisch genutzt. Heute wird noch täglich um 12 Uhr sowie um 16 Uhr jeweils ein einzelner Kanonenschuss abgefeuert.
Ursprünglich diente dies dazu, die Uhren auf den Schiffen stellen zu können, weil diese für die astronomische Navigation wichtig waren.
Außerdem werden Salutschüsse zu den verschiedensten Anlässen, Jubiläen und Feiertagen abgegeben, sowie zum Gruß an Schiffe und prominente Besucher. Seit den 1820er Jahren wurde außerdem um 12 Uhr mittags ein Schuss abgefeuert,
Dann ging es weiter durch die Gassen von Valletta. Zuerst zur Church of the Jesuits. Wie versprochen, habe ich die auf eine andere Seite ausgelagert. Und dann war als nächstes die Besichtigung der Johns Co Cathedrale dran.
Sollten Sie kein Interesse an Kirchen haben, die dürfen Sie sich nicht entgehen lassen. Riesengroß und voller Prunk. Sollten Sie auf den Gedanken kommen, dieser Kirche ein kleines Kreuz oder Bild aus reinem Gold zu schenken, vergessen Sie es. Die werden wahrscheinlich aus Platzgründen ablehnen müssen. Das glauben Sie nicht, na dann schauen Sie einmal hier.
Der Eingang auf der Vorderseite, war nicht der für die Touristen. Man musste einmal links um die Kathedrale.
Was ich aber dennoch auf jeden Fall bereits an dieser Stelle erwähnen möchte, ist ein Mahnmal, direkt neben dem Eingang zur Kathedrale. Bzw. eigentlich war es gar nicht das Denkmal, das interessant war, sondern dass die Malteser hier Blumen und Kerzen zum Gedenken an die ermordete Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia aufgestellt haben. Sie war mit einer Autobombe umgebracht worden. Erst wollten die Malteser wohl nur ihr Mitgefühl zum Ausdruck bringen. Doch als wir fotografierten, waren auch viele Hinweise zu finden, dass die Bevölkerung fassungslos ist, weil auch nach mehr als 100 Tagen noch nicht alles aufgeklärt ist. Und das, obwohl Malta eine Million für die Aufklärung ausgesetzt hat.
Kurz nach unserem Besuch Anfang Februar in Malta wurde laut Zeitungsberichten die Gedenkstätte in Teilen abgeräumt worden. Fast alle Texte und Vorwürfe gegen die Mächtigen fehlen seitdem. Nachdem wir die Kathedrale verließen, war unser nächstes Ziel der Großmeisterpalast.
Grand Master’s Palace:
Republic Street
Mitten in Valletta steht der größte Profanbau der Hauptstadt, der Palast der Großmeister des Ordens. Seine zweigeschossige Fassade repräsentiert den Stil des 16. Jhs. und wirkt äußerlich sehr unscheinbar. Die hölzernen Eckerker sind jünger, die Barockportale wurden erst im 18. Jh. angefügt. Sehr interessant die beiden großen Innenhöfe, der Neptunshof und der Prinz Alred Hof, um die die Palastteile angeordnet sind. Der Palast, während der britischen Herrschaft Sitz der Gouverneure, dient heute als offizieller Amtssitz des maltesischen Staatspräsidenten. Trotzdem können Teile des Palasts besichtigt werden.
Heute ist der teilweise öffentlich zugängliche Großmeisterpalast eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Maltas.
Von außen macht der mit 97 mal 83 Metern riesige Palast nicht so viel her, wären dort nicht die Wachen, die mit ihrer stoischen Ruhe an London und den Buckingham Palace erinnern. Der 18 × 43 Meter große Neptune’s Courtyard liegt auf einer etwas höheren Ebene nördlich des Prince-Alfred-Courtyard und enthält zahlreiche Palmen, Büsche, Bäume und Beete. Er ist über eine Toreinfahrt vom Palace Square zu erreichen.
Sein markantestes Merkmal ist eine auf einem Marmorsockel stehende nackte Bronzestatue des römischen Gottes der fließenden Gewässer und des Meeres Neptunus, dem er auch seinen Namen verdankt.
In der rechten Hand hält die Figur einen Dreizack und mit der linken stützt sie sich auf einen stilisierten Wasserlauf.
Die Statue wurde im Jahre 1615 auf einem Fischmarkt im Süden der Stadt errichtet und 1861 auf Befehl des britischen Gouverneurs la Marchand im Innenhof aufgestellt. Nach einigen Jahren des Verfalls wurde sie Anfang des 21. Jahrhunderts von einer lokalen Bierbrauerei wieder instand gesetzt.
Vor der Restaurierung war der Intimbereich der Figur von einem Blatt verdeckt. Dieses befand sich dort allerdings nicht von Anfang an, sondern wurde erst unter der Regentschaft eines sehr konservativen Großmeisters an der Skulptur angebracht. Die Brauerei ließ das Blatt entfernen, sodass die Statue nun wieder in ihrem ursprünglichen Zustand zu sehen ist.
Seit 1745 befindet sich eine Turmuhr auf einem Gebäudeflügel. Die Uhr besitzt 4 rotierende Scheiben Eine für die Uhrzeit, die anderen zeigen den Tag, den Monat und die Mondphase an. Vier Bronzefiguren, die Sklaven in osmanischen Uniformen darstellen, schlagen seit 1745 mit Hämmern zu jeder vollen Stunde.
Nachdem der Malteserorden ein 40000 Mann starkes türkisches Heer nach dreimonatigen Kämpfen vertrieb, wuchs sein Einfluss im Mittelmeerraum. Man schätzte die Ritter, hatten sie doch einen gemeinsamen Feind besiegt. Daraus resultierten dann auch hohe finanzielle Unterstützungen durch die europäischen Adelshäuser.
1569 erwarb der Orden ein in Valletta errichtetes Holzgebäude und begann 1571 mit dem Bau eines Haupthauses für die Großmeister. Der Architekt Gerolamo Cassar, der auch schon den Gesamtplan Vallettas aufgestellt hatte war auch hier wieder der verantwortliche Mann. Alle Räume haben Holzdecken, doch Holz war auf Malta rar und musste daher vom Festland eingeführt werden. Das Gebäude konnte dann 1575 abgeschlossen werden.
Von 1575-1798 gab es im Großmeisterpalast erst insgesamt 21 Großmeistern des Malteserordens, dann Napoleon und später die Engländer. Während die Franzosen plünderten und beschädigten, setzten die Engländer alles wieder instand und residierten dort 128 Jahre lang.
Erst von 1858 bis 1864 wurden durch Sir John Gaspard la Marchand die Flure im Obergeschoss mit Marmor ausgelegt. Wie bei Palästen üblich waren im Erdgeschoss die Stallungen und die Unterkünfte der Bediensteten und im Ersten Stock das Wichtigste.
Dieses wird durch eine unter Großmeister de Verdalle (1581-1595) gebaute Wendeltreppe erschlossen. Der Aufgang ist so breit, damit auch Sänften dort durchpassten, und die Treppenstufen sind so flach, weil die Bewegungsfähigkeit der Ritter mit ihren zentnerschweren Rüstungen nicht so toll war.
Wände und die Decke des Korridors wurden durch den italienischen Barockmaler Giuseppe Nicola Nasini (1657-1736) aufwendig gestaltet. Die Wand- und Deckenmalereien zeigen Pfeiler, Säulen, Gesimse und andere Elemente. Besonders prunkvoll ist die Bemalung mit Arkade, Brüstung und Kapitellen am Durchgang zum Piano Nobile im Vorderflügel. Ein Band aus bogenförmig gerahmten Fresken (Lünetten) zeigt maltesische und gozitanische Landschaften.
Da werden sich unsere Jungs freuen, ein Ritter als Neuzugang. Übrigens was bedeutet das Malteserkreuz? Das Kreuz besteht aus acht Spitzen. Diese acht Spitzen symbolisieren nach heutiger Deutung die acht Seligpreisungen der Bergpredigt Jesu im Neuen Testament der Bibel (Mt 5,1ff).
Eine weitere Deutung der acht Spitzen ist die Zuordnung zu den acht „Zungen“ des Malteserordens: Provence, Auvergne, Frankreich, Italien, Aragon, England, Deutschland und Kastilien.
Die vier nach innen zeigenden Spitzen werden den vier Kardinaltugenden zugeordnet: Klugheit – Gerechtigkeit – Tapferkeit – Mäßigung
An der Stirnseite steht auf einem Podest vor dem Wappen Maltas der Thron der Großmeister. An der gegenüber- liegenden Schmalwand befindet sich die Empore (Minstrel’s Gallery) aus dem Gobelinsaal, die in britischer Zeit hierher versetzt wurde. Diese Empore war aus Teilen der Heckplattform eines der Kriegsschiffe, der Großen Karacke, des Johanniterordens gefertigt worden.
Ein weiterer Raum ist der Council Chamber dort tagte noch bis 1976 das maltesische Parlament. Leider konnten wir nicht überall rein, weil schon für eine Veranstaltung aufgebaut wurde.
Im Council Chamber, auch Tapestry Hall genannt, hängen Wandteppiche, die Szenen aus Afrika, der Karibik und Südamerika darstellen. Er ist der eindrucksvollste Saal des Großmeisterpalasts.
Der Rundgang führt weiter durch den Staatsspeisesaal, der heute noch für Staatsbankette und andere offizielle Anlässe in Malta benutzt wird. An den Wänden hängen die Porträts britischer Monarchen, unter anderem auch von Queen Elizabeth II.
Einige dieser Helme sind schon klasse.
Die Waffenkammer, auch „Palace Armoury“, enthält über 5.700 Ausstellungsstücke aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, darunter neben Arkebusen, Hellebarden, Stichgabeln, Helmen, Kanonen, Kutschen und Schilden auch sehr viele Rüstungen von Ordensrittern und auch einige Prunkräume. Man kann mit dem Erhalten gebliebenen, 300 Jahre Entwicklung der Waffentechnik rekonstruieren, ca. ab 15. Jhd.. Seinerzeit war der Johanniterorden noch auf Rhodos und bis zur französischen Einnahme, ca 1798, als der Orden Malta verlassen musste.
Und es wird alles gezeigt, Rüstungen, schneidende Waffen und Feuerwaffen aus allen europäischen Waffenschmieden der verschiedenen Perioden.
Aber auch etliche, vornehmlich türkische Beutewaffen und einige kuriose Stücke werden gezeigt.
Man sieht nicht nur Prestige-Waffen der Adligen, sondern auch die Gebrauchsausrüstungen vom einfachen Soldaten bis zum Offizier und im Bedarfsfall konnte man 25.000 Kämpfer ausrüsten. Heute zählt die Sammlung noch 5.700 Stücke.
1860 wurde die Waffenkammer als Maltas erstes öffentliches Museum eröffnet.
Die Vielfalt der Schwerter in der Ausstellung demonstriert die Bedeutung, die die Ritter dieser Waffe beimaßen. Ab 1560 war das leichtere Rapier gebräuchlich. Die Klingen aus Toledo, Valencia und Mailand genossen höchstes Ansehen aber das größte Produktionszentrum war die Stadt Solingen im Rheinland.
Die importierten Klingen wurden von jeweils einheimischen Handwerkern mit Griffen lokaler Form ausgestattet. Das Resultat ist eine Unmenge von Griffformen. Die Waffenkammer umfasst eine der größten Sammlungen von Rapieren des 16. Und 17. Jhd’s.
Die eindrucksvollen Zeugnisse der Bronzeguss-Kunst sind oft mit Inschriften, Figuren und Wappen verziert. Eines der frühesten Stücke stammt noch aus der Rhodos-Zeit des Ordens und zeigt die Wappen von Savoy und des Großmeisters de Carretto.
Ein weiteres beeindruckendes Geschütz trägt das Wappen der Wignacourt und den Hlg. Jakob, die Kanone „El Pronto“ aus dem 18. Jhd. zeigt das Wappen des Königshauses zweier Sizilien. Wir beendeten nun den Besuch im Großmeisterpalast.
Karmeliterkirche
Hier sind wir eigentlich auf dem Weg zur Karmeliterkirche. Das ist die Kirche, die mit ihrer Kuppel immer zu sehen ist, wenn man Panoramafotos der Stadt anschaut. Das Meiste in der Stadt ist zum Jahr der Kulturhauptstadt erneuert oder verschönert worden. Die Kirche wurde wohl nicht rechtzeitig fertig, so dass wir nicht hineindurften und nur von außen fotografieren konnten.
Die Karmeliterkirche (Heiligtum Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel) ist eine römisch-katholische Kirche. Sie ist Teil des UNESCO-Welterbes, das die gesamte Stadt Valletta umfasst, und gehört zu den bekanntesten Kirchen und touristischen Hauptattraktionen Vallettas.
Der Vorgängerbau, die Mariä Verkündigung geweiht war, wurde bis etwa 1573 errichtet und war seinerzeit die erste Kirche der jungen Stadt Valletta. Die Kirche wurde von Gerolamo Cassar (ca. 1550–1592) geplant, jedoch einigen Veränderungen und Ergänzungen unterzogen. Im 17. Jahrhundert wurde sie dem Orden unserer lieben Frau vom Berge übergeben. Die Fassade wurde ab 1852 unter Giuseppe Bonavia neu gestaltet. Am 14. Mai 1895 erhob Papst Leo XIII. die Kirche in den Rang einer Basilica minor. Nach schweren Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde der Bau zwischen 1958 und 1981 neu errichtet; dabei wurde er vergrößert und mit einer Kuppel versehen. Die 42 Meter hohe ovale Kuppel prägt die Stadtsilhouette. Sie ist höher als der Kirchturm der benachbarten anglikanischen Pro-Kathedrale St. Paul’s.
Die Hauptsehenswürdigkeit im Innenraum ist ein Gemälde Unserer Lieben Frau vom Berg Karmel aus dem frühen 17. Jahrhundert. Der Innenraum wurde von dem Bildhauer Joseph Damato über 19 Jahre hinweg gestaltet. Auffällig sind auch die Säulen aus rotem Marmor
Dann blieb auf dem Weg zum Casa Rocca Piccola noch eine Kirche. Nämlich wie schon erwähnt die andere Kirche, die als Wahrzeichen Maltas dient, die St. Paul Pro-Cathedral. Doch die ist dann wieder etwas umfangreicher, also daher hier nur ein Bild und den Bericht finden Sie unter diesem Link.
Casa Rocca Piccola
Der Vormittag war nun zwar schon fast vorbei, für eine Sehenswürdigkeit sollte es aber noch bis zum Mittag reichen. Wir machten uns also auf den Weg zur Casa Rocca Piccola.
La Borsa, an der wir vorbeikamen, ist nicht die maltesische Börse. Nein die hatten wir ja schon vorher am Upper Barrakka Garden. Dieses Gebäude ist aus dem 19. Jahrhundert und der Sitz der Industrie- und Handelskammer von Malta.
Ursprünglich stand hier das Haus der Kastilianer und wurde erst im Jahr 1853 an die IHK gegeben.
Die rissen es ab und bauten die IHK, die 1857 eingeweiht wurde. Casa Rocca Piccola ist ein Palast in Malta aus dem 16. Jahrhundert und Heimat der Adelsfamilie de Piro.
Der Palast wurde 1580 erbaut, in der Zeit, als die Johanniter beschlossen, nach Ende der Belagerung durch die Türken im Jahre 1565, eine repräsentative Stadt zu bauen.
Paläste wurden dann in der ganzen Stadt erbaut.
Casa Rocca Piccola war eines von zwei Häusern, die von Admiral Don Pietro la Rocca in Valletta gebaut wurden.
Es wird in Karten der Zeit als „la casa con giardino“ bezeichnet, das Haus mit dem Garten. Ende des 18. Jahrhunderts teilte man das Haus in zwei kleinere Einheiten auf.
Vor dem zweiten Weltkrieg wurde ein Luftschutzbunker hinzugefügt.
Besser gesagt, befinden sich unter dem Palazzo zwei Bunker aus dem zweiten Weltkrieg – ein öffentlicher, in dem sonntags Messen abgehalten wurden, sowie ein privater Bunker für die Bewohner des Casa Rocca Piccola.
Das Haus hat mehr als fünfzig Zimmer, darunter zwei Bibliotheken, zwei Speisesäle, viele Salons und eine Kapelle. Also nicht gerade klein.
Der Palast ist übrigens der einzige in Privatbesitz befindliche Palazzo in Valletta, der für Besucher geöffnet ist.
Das Haus ist mit Sammlungen von Möbeln, Silber und Gemälden aus Malta und Europa eingerichtet. Das Archiv der Familie de Piro, Archivium de Piro, befindet sich im Archivraum der Casa Rocca Piccola.
Es enthält detaillierte Aufzeichnungen über Familien- und Staatsgeschäfte vom späten 16. Jahrhundert bis heute.
Dazu gehören Geschäftsverträge, Eheverträge, Rechnungen, Testamente und Gerichtsverfahren.
Die Archive wurden für Forschungsprojekte an der Universität von Malta und der Universität von Oxford verliehen.
Casa Rocca Piccola beherbergt übrigens Maltas größte private Sammlung antiker Kostüme.
Es gibt formelle und informelle Kleidung vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Außerdem die größte private Sammlung von maltesischer Spitze. Die Spitze wurde auf verschiedene Arten für religiöse und weltliche Anlässe benutzt.
Zum Ende nun noch den Rest der Historie: Der Name des Hauses stammt von dem ersten Besitzer Don Pietro La Rocca, Admiral des Malteserordens.
Heute ist das Palais die Heimat des neunten Marquis de Piro und seine Familie. Er und seine Frau führen die Gäste durch den 400 Jahre alten Besitz.
Besucher können während einer faszinierenden Tour durch die 12 Repräsentationsräume, darunter auch eine private Familienkapelle, viele kostbare Kunstwerke und Sammlungen aus der Zeit der Malteserritter bestaunen.
Darüber hinaus haben die Hausherren die eine oder andere spannende Familiengeschichte zu erzählen.
Casa Rocca Piccola ist eines der wenigen Häuser Maltas, das einen Garten hat Aufgrund der schlechten Bewässerungssituation ist er einfach ein Luxus, den sich die wenigsten leisten können.
Das Casa Rocca Piccola beherbergt in den alten Küchenräumen des Palazzo heute auch ein italienisches Restaurant, wir haben dort gegessen.
Außerdem gibt es einen Souvenirshop in der Remise. Nach unserem Mittagessen waren wir so gestärkt, dass uns eigentlich noch eine Kirchenbesichtigung fehlte. Wir suchten uns die „Madonna ta Porto“ aus. Jedenfalls hoffe ich, dass sie so heißt. Zu dieser Kirche habe ich viele Namen gefunden, aber ganz wenige Erklärungen. Und genau hier finden Sie die Beschreibung Kirche. Danach fing der Nachmittag aber erst an. Wir wollten noch das Fort St. Elmo sehen.
Fort St. Elmo
Die Kapelle, die seit 1488 besteht, liegt innerhalb Fort St. Elmo, gleich hinter dem Eingang und ist älter als das Fort selbst.
Die Kapelle wurde Mitte des 16. Jahrhunderts der hl. Anna wieder geweiht. Die Kirche, obwohl sehr bescheiden, ist mit Steinmetzarbeiten verziert.
Schon lange bevor dem Johanniterorden die Insel 1530 übergeben wurde, gab es um 1488 hier erste Pläne, an der Spitze der Insel einen Artillerieturm zu errichten. Als die Ritter dann kamen, gab es bereits ein kleines Fort. Nachdem der Orden die Insel übernahm, merkten die Ritter aber sehr schnell, dass man dort eine vernünftige Befestigung brauchte, durch die man die Zugänge zu den beiden großen Naturhäfen beherrschen konnte.
Allerdings sollte die Festung auch in der Lage sein, einem Angriff von Landseite zu widerstehen.
Doch viel Geld war bereits durch das bereits angelegte Fort St. Angelo ausgegeben, weshalb man zuerst im Jahre 1533 mit dem Ausbau des kleineren Forts begann. Doch der Orden musste die Arbeiten schnell wieder einstellen.
Seit dem sechzehnten Jahrhundert hat Fort St. Elmo die Halbinsel von Valletta geschützt.
Im Jahr 1552 wurde der Ingenieur Pietro Prato beauftragt, mit dem Bau eines kleinen Forts zu beginnen. Die Festung wird nach dem Heiligen Elmo benannt und schützt sowohl den „Grand Harbour“ wie auch den „Marsamxett Harbour“.
Sein Plan hatte aber unter anderem den Nachteil, dass die felsige Landzunge des Monte Sciberras erheblich über dem Fort lag, so dass Feinde von oben hineinsehen und auch hineinfeuern konnten. Wenn auch die Mauern des Forts sehr mächtig waren und einem länger andauernden Beschuss standhalten konnten, so waren Fort und Besatzung nur ungenügend gegen die Schüsse geschützt.
Während der Belagerung von Malta 1565 bekam das Fort die volle Wucht der Angriffe der osmanischen Truppen zu spüren. Und das, obwohl Großmeister Jean Parisot de la Valette 750 Ritter, 8000 weitere maltesische Kämpfer und 600 spanische Söldner aufbieten konnte. Dagegen hatten die Türken aber rund 200 Schiffe und 40000 Mann aufgeboten.
Der Angriff der Türken legte sehr schnell die Schwächen der damaligen Befestigungsanlagen offen. Die Ritter rechneten mit einem Angriff von See her, gegen Fort St. Elmo und Fort St. Angelo, wobei die Angreifer schnell verloren hätten. Seine eigentlichen Aufgaben hatte das Fort nur teilweise erfüllen können. Während die Sperrung des Grand Harbour im Zusammenwirken mit Fort St Angelo gelang, konnte der osmanischen Flotte die Einfahrt in den Marsamxett Harbour nicht verwehrt werden. Die Türken landen unbehelligt in Marsaxlokk und schafften dort ihre Geschütze und Truppen an Land. Die Brunnen sollen angeblich von Leuten des Großmeisters verunreinigt worden sein, weshalb die Türken während der Belagerung von allerlei Krankheiten geschwächt wurden. Von Marsaxlokk aus griffen sie in aller Ruhe über die Halbinsel Sciberras, auf der heute Valletta liegt, am 24. Mai 1565 das Fort St. Elmo an. Das Fort wurde also sowohl vom gegenüber liegenden Dragut Point, als auch von den höher gelegenen Teilen der Halbinsel beschossen. 6000-7000 Geschosse gingen auf das Fort täglich nieder.
Die Osmanen glaubten an eine schnelle Entscheidung. Die Verstärkung, die die Ordensritter in Sizilien und Spanien angefragt hatten, blieb aus.
Der Besatzung des Forts gelang es dennoch einen Monat, bis zum 23. Juni, der Belagerung zu widerstehen. Neben dem Mut und der Ausdauer der Belagerten trug dazu vor allem die Tatsache bei, dass nachts über den Grand Harbour frische Truppen und Versorgungsgüter kommen konnten. Nach vier Wochen verlustreicher Anstürme fällt St. Elmo und wird vollständig zerstört. Von den am Anfang 1500 Verteidigern des Forts überlebten nur neun Ordensritter die Erstürmung. Allerdings verloren auch die Osmanen 8000 Soldaten. Die neun überlebenden Ritter konnten sich darüber aber nicht lange freuen, Mustafa Pascha ließ sie enthaupten und kreuzigen. La Valette soll im Gegenzug türkische Gefangene töten und soll deren Köpfe mit Kanonen auf den Gegner abgefeuert haben. Also kein normaler Kampf, sondern ein Gemetzel von beide Seiten. Es waren anscheinend schon sehr schlimme Zeiten.
Bis September 1565 wurde auf Malta weiter gekämpft, bevor die Osmanen so geschwächt waren, dass sie den Rückzug antraten, bevor ein Einsatzheer von 8000 Mann aus Sizilien eintraf um die Ritter zu unterstützen. Sie hatten von ihren ca. 40000 Soldaten 24000 durch Tod verloren, 10000 wurden verwundet oder zogen sich Krankheiten zu. Weitere 1000 wurden gefangengenommen. Aber auch auf maltesischer Seite waren die Verluste enorm. von 17500 Ordenskämpfern starben 10300 Mann, 1300 wurden verwundet und am Ende waren nur noch weniger als 1000 Kämpfer übrig.
Nach der totalen Zerstörung durch die Türken, wird das Fort St. Elmo vollständig auf- und ausgebaut. beim Bau der Stadt Valletta neu aufgebaut. Westlich des Forts St. Elmo wurde eine weitere Festungsstadt errichtet, die zu Ehren des siegreichen Großmeisters Valletta genannt wurde.
Das Fort St Elmo wurde von 1670 bis 1693 weiter verstärkt und vom 16. bis zum 20. Jahrhundert wurde eine Reihe von Erweiterungen und Renovierungen vorgenommen. Das Ergebnis ist ein 50.400 Quadratmeter großer Komplex mit derben Verteidigungsmauern, oberen und unteren Paradeplätzen, Arsenalen, einer Kapelle, einem Tor und Lagerhäusern.
Das Fort wurde ursprünglich für 800 Ritter und Soldaten gebaut. Fort St. Elmo ist ein Denkmal des maltesischen kulturellen, historischen und militärtechnischen Erbes. Eine Untersuchung des Standorts im Jahr 2001 ergab, dass Fort St. Elmo stark renovierungsbedürftig war. Als wir 2018 das Fort besichtigten, hatten wir überhaupt nicht den Eindruck, dass etwas gemacht werden müsste. Anscheinend hatte man alles Nötige bereits getan.
Das Fort ist der Öffentlichkeit zugänglich und beherbergt das Maltesische Militärmuseum. Das National War Museum wurde demontiert und in dieses neue Museum integriert. Die Arbeiten kosteten seinerzeit ca. 15,5 Millionen Euro.
Danach gingen wir in Richtung
Siege Bell Memorial.
Überhaupt trifft man auf Malta immer wieder auf den Ausdruck „Great Siege“. Ich habe mich lange gefragt, warum das deutsche Wort Siege übernommen wurde und immer wieder die Verbindung zur Belagerung Maltas durch die Türken gezogen wird.
Und so dachte ich, man würde da einfach den „Großen Sieg“ feiern. Aber falsch gedacht, Great Siege ist nichts Deutsches, sondern heißt übersetzt „Große Belagerung“. In diesem Zusammenhang ist auch dieses Denkmal zu sehen.
Es wurde von Michael Sandle, einem weltweit bedeutenden Bildhauer, 1992 auf einer ehemaligen Artilleriestellung errichtet und besteht aus einem Glockenturm in Form eines Tempels, der von 10 quadratischen Säulen getragen wird. Der Kolonnadenglockenturm enthält eine riesige Bourdonglocke, die die größte Glocke in Malta ist. Geläutet wird jeden Mittag um 12 Uhr, um an die 7000 Menschen zu erinnern, die im 2. Weltkrieg zwischen 1940 und 1943 auf Malta ihr Leben ließen. Es wurde 1995 von Königin Elisabeth II eingeweiht.
Direkt daneben befindet sich der
Lower Barrakka Garden
Der Garten wurde von französischen Truppen während der Belagerung Vallettas durch die aufständische Bevölkerung Maltas 1798–1800 angelegt. Er diente ursprünglich zur Produktion von Gemüse und Feldfrüchten für die abgeschnittene Garnison.
Alexander John Ball erhielt von Lord Nelson das Kommando über die Blockade Geschwader. Anschließend wurde er von den maltesischen Aufständischen gewählt, um sie gegen die Franzosen im Jahr 1798 zu führen. Sir Alexander Ball war wahrscheinlich der am meisten von der maltesischen Bevölkerung geliebte britische Politiker.
Im Mai 1798 befehligte Ball die HMS Alexander im Mittelmeer. Als Nelsons HMS Vanguard im Mai 1798 in einem schweren Sturm Vor- und Hauptmast verlor, schleppte Ball die Vanguard nach Sardinien. Unter Nelsons Kommando nahm Ball an der Seeschlacht bei Abukir teil.
Weitere Denkmale erinnern an die Zeit der zweiten großen Belagerung Maltas 1940-42.
Hier finden sich zahlreiche Gedenktafeln, die unter anderem der Ungarischen Revolution von 1956, dem Prager Frühling, Giuseppe Garibaldi und dem 50. Jahrestag der Europäischen Union gewidmet sind.
Am nächsten Morgen , einem Sonntag, sind wir recht früh unterwegs, wollten wir uns doch einen weiteren Park ansehen und danach mit Fahrstuhl zur Waterfront, um zu Mittag zu essen. Doch das können Sie hier im Teil 2 weiterlesen. Und falls Sie auch unsere Einführung zu Malta nicht gesehen haben, finden Sie die hier oder aber hier Valletta in der Morgendämmerung. Doch die Vielzahl der sehenswerten Kirchen hätten die 2 Berichte dennoch erschlagen. Daher habe ich einige sehenswerte Kirchen noch einmal ausgelagert und zwar hier eine Übersicht wo Sie Links mit den Berichten der einzelnen Kirchen finden.
Dann gibt es auch noch GOZO, eine Insel mit sehr alter Geschichte. Einen Teil davon sehen Sie hier. Und als letztes ein wahres Highlight unseres Urlaubes, die „Große Hafenrundfahrt“.
Sie sehen, es gibt vieles zu entdecken.
Eine hervorragende Präsentation über Malta. Bin unlängst selbst dort gewesen und habe mit Freude viele Orte wieder gesehen und mit großem Interesse Ihre Kommentartexte gelesen.
Herzlichen Dank und Gratulation!
Vielen Dank, für das Lob. Malta ist aber auch eine tolle Insel, mit Geschichte an jeder Ecke. Da lohnt es sich schon einmal mehr hinzufahren. Gruß Frank Schultze