Vorab, verzeihen Sie, falls Sie einen Fehler entdecken, ich bin da „Glaubens“laie. Sie können mich aber gern über das Formular unten darauf aufmerksam machen, ich bin gern bereit das dann zu recherchieren und zu ändern. So, nun aber zu dem, was ich zusammentragen konnte:
Via Dolorosa ist lateinisch, das heißt in der Übersetzung „Der schmerzhafte Weg bzw. Leidensweg“, das ist die Straße, die durch die Altstadt Jerusalems vom Stephanstor zur Grabeskirche führt. Nach der Überlieferung ist die Via Dolorosa jene Straße, die zur Zeit des Todes von Jesus vom Amtssitz des römischen Statthalters Pontius Pilatus zur Hinrichtungsstätte am Hügel Golgata führte. Allerdings sind diese Orte historisch nicht eindeutig bestimmbar. Diesen Weg musste Jesus vor seiner Kreuzigung zurücklegen, wobei er auf einem Großteil der Strecke das Kreuz selbst tragen musste.Daher ist die Straße heute als Kreuzweg ausgestaltet. Von den 14 Stationen des Kreuzweges befinden sich aber nur acht auf der Via Dolorosa selbst. Die neunte befindet sich auf dem Dach der Grabeskirche, die letzten fünf darin. Weil sich sowohl der Straßenverlauf, als auch das Niveau der Stadt über die letzten 2000 Jahre stark verändert haben, muss dieser Weg mehr als Verbindung von Gedenkstätten als eine Wanderung in Jesu Fußstapfen gesehen werden.
Lage der Kreuzwegstationen
Dieser Kreuzweg wird von den Franziskanern in einer täglichen Prozession ab 15 Uhr, während der Sommerzeit um 16 Uhr begangen. Die Stationen I. und X. sind außer zu diesem Zeitpunkt nicht öffentlich zugänglicch. Der Auferstehung wird in einer zusätzlichen 15. Station gedacht.
I. Hof der muslimischen Mädchenschule Omariya an der Stelle, wo sich früher die römische Festung „Antonia“ befand.
* Jesus wird von Pontius Pilatus verhört und verurteilt.
An der höchsten Stelle der Antonia-Festung, also genau auf der Plattform des Treppenaufgangs der Schule, soll Jesus von Pontius Pilatus verurteilt worden sein. Diese Station ist nur während einer Prozession öffentlich zugänglich.
II. Franziskanerkapelle der Verurteilung und Kapelle der Geißelung.
* Jesus wird das Kreuz aufgelegt.
Diese Station befindet sich gegenüber der El-Omariya-Schule auf der anderen Seite der Straße am Fuß des Treppeneinganges zum Franziskanerkloster. Durch eine römische II oben an der Wand, links vom Eingang, wird auf diese Stelle hingewiesen. Im Hof des Franziskanerklosters (Geißelungskloster) befinden sich zwei sehenswerte Kapellen: rechts die kleine Geißelungskapelle und linker Hand die Verurteilungskapelle. Im Kloster selbst befinden sich eine bedeutende Bibelschule, eine Bücherei und ein Museum.
III. Polnische Kapelle beim armenisch-katholischen Patriarchat gegenüber dem Östereichischen Hospiz.
* Jesus stürzt zum ersten Mal.
Die dritte Station wurde im 13. Jahrhundert festgelegt und ist heute durch eine zerbrochene Säule am Kircheneingang sichtbar. Die Kapelle steht auf einem Gelände, das durch armenische Katholiken aus Polen gekauft wurde. Die Kapelle selbst wurde 1946 erbaut und durch Spenden katholischer polnischer Soldaten finanziert. Rechts kann man die Reste des ehemaligen türkischen Bades Haman Al-Sultan sehen. Von diesem türkischen Bad gibt es einen Zugang zur IV. Station, die sich direkt nebenan befindet. Die Erinnerung an dieses Ereignis beruht auf Legenden. Keine Bibelstelle berichtet von einem Sturz Jesus‘ geschweige denn drei Stürze auf dem Weg zum Kreuzigungshügel Golgatha.
IV. Armenisch-katholische Kapelle zwischen Geschäften in der Al-Wad-Straße
* Jesus begegnet seiner Mutter
Direkt neben der III. Station steht die IV. Die armenisch katholische Kirche „Notre Dame von Pamosyon“ ist diesem legendären Ereignis geweiht. Der Bau steht auf den Ruinen einer byzantinischen Kiche. Im Inneren der Kirche befindet sich ein Mosaik aus dem 6. Jahrhundert, das die Stelle bezeichnet, an der Maria gestanden haben soll, als sie Jesus begegnete. Die Kirche der katholischen Armenier ist eine unierte Kirche, die den Papst als Oberhaupt anerkennt.
V. Oratorium der Franziskaner an der Kreuzung Al-Wad-Straße/Via Dolorosa.
* Simon von Kyrene nimmt das Kreuz auf
Die Station wurde im 19. Jahrhundert festgelegt. Die kleine Franziskanerkirche erinnert an das biblische Ereignis, als auf dem Weg zur Kreuzigung die Römer den vorübergehenden Simon von Kyrene zwangen, für Jesus den Querbalken des Kreuzes zu tragen.
VI. Französische Veronikakirche und Kloster der kleinen Schwestern Jesu in der Via Dolorosa.
* Schweißtuch der Veronika
Die Station liegt auf halben Weg und wurde im 15. Jahrhundert festgelegt. Hier, an dem Ort, wo einst das Haus der Veronika gestanden haben soll, wurde eine melkitisch griechisch-katholische Kirche (Kirche des Jesusgesichtes) errichtet, sowie die Kapelle der „Kleinen Schwestern des Charles Foucoauld“. Die Legende berichtet, Veronika habe dem vorbeigehenden Jesus ein Schweißtuch gereicht, um Schweiß und Blut von dessen Gesicht abzuwaschen. Dabei soll sich das Gesicht Jesu auf wunderbarer Weise auf dem Tuch als sogenanntes Veronikabild eingeprägt haben.
VII. Kapelle der Franziskaner an der Kreuzung Via Dolorosa/Suuq Khan es-Zeit.
* Jesus stürzt zum zweiten Mal
Die Suuq-Khan-es-Zeit-Straße führt zum sogenannten „Urteilstor“ durch das Jesus Christus die Stadt verlassen haben soll, als er nach Golgatha geführt wurde. Doch das Tor stammt vermutlich aus einer späteren Zeit und ist ein Stadttor von Aelia Capitolana (ca. 135 n.Chr.). Die kleine Kapelle gehört den Franziskanern. Die hier stehende Säule stammt aus byzantinischer Zeit und war ursprünglich Teil einer Kolonnade, die den Cardo umrahmte. Bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts endete die Via Dolorosa hier an der VII. Station. Unter dem Einfluss der in Flandern eingebürgerten Kreuzfahrertraditionen wurde die Anzahl der Stationen des Kreuzweges erweitert.
VIII. Markierungskreuz an der Wand des griechischen Klosters an der Rückseite der Grabeskirche in der El-Khanqa Straße.
* Jesus spricht zu den Frauen
An der Mauer des griechisch-orthodoxen Klosters zum St. Charmambalos erinnert ein in die Steinwand gemeißeltes lateinisches Kreuz mit griechischer Inschrift an diese Begebenheit. Die Inschrift bedeutet „Jesus Christus ist Sieger“.
IX. Dach der Grabeskirche, vorbei am koptischen Patriarchat
* Jesus stürzt zum dritten Mal
Auf dem Dach der Grabeskirche befindet sich ein koptisches Kloster. Im 18. Jahrhundert wurde am Eingang des Klosters die biblisch nicht bezeugte Stelle fixiert, an der Jesus ein drittes Mal unter der Last des Kreuzes gefallen sein soll.
X. Kapelle der Kleiderverteilung, neben dem zugemauerten Eingang zur Grabeskirche
XI. Römisch-katholische Kapelle neben der Kreuzigungsstelle auf Golgatha in der Grabeskirche.
XII. Ein Loch unter dem griechisch-orthodoxen Altar bezeichnet die Stelle, in der das Kreuz Jesu stand.
XIII. Salbungsstein im Bereich des Eingangs der Grabeskirche
XIV. Das Heilige Grab in der Grabeskirche
(XV. römisch-katholische Auferstehungskapelle)