Genua – 2013 2014 2016
wer bietet mehr?
Wir waren dreimal in Genua, immer in Verbindung mit einer Kreuzfahrt. Jedes Mal sind wir gegen Mittag angekommen, hatten dann bis zum Abend Zeit für Besichtigungen und sind am nächsten Morgen mit dem Kreuzfahrtschiff abgefahren. Hier haben wir die drei Tage in drei Jahren so zusammengefasst, als hätten wir die in einem Stück verbracht. Genua selbst hat ein paar interessante Ecken, ist aber auch von den Straßen her sehr verbaut, so dass uns jeweils ein Tag genügte, um uns umzusehen.
Ein längerer Urlaub käme für uns nicht in Frage. Vom Flughafen selber darf man sich auch nicht so viel versprechen, uns wurde vor dem Rückflug, der immer erst gegen 16 Uhr stattfand, die Zeit sehr lang. Es gab keine Möglichkeit, die Koffer abzugeben und noch einmal in die Stadt zu gehen. Dann können 6-7 Stunden auf einem Flughafen ohne jede Attraktion schon lang werden. Doch nun genug des Vorwortes, die Koffer sind im Hotel und wir gehen auf Erkundungsausflug.
Die Stadt Genua ist vermutlich eine Gründung der Kelten. Eine Öffnung des Landes zum Meer, die viele reizte: Die Etrusker, Griechen, Phönizier, Ligurer trieben von hier aus Handel. Genua hatte Besitzungen in Kleinasien, Griechenland und auf Zypern. Die Bank „San Giorgio“ (15. Jh.) finanzierte die Herrscher halb Europas. Das wirkt sich noch heute in der Banksprache aus: Blanko, Giro, Konto. Genua verlor an Bedeutung nach der Entdeckung Amerikas. 1746 wurde Genua von Österreichern besetzt. Die Heimatstadt von Christoph Kolumbus ist mit mehr als 600000 Einwohnern eine Großstadt. Aber sie wirkt deutlich kleiner und das historische Zentrum um die Piazza Ferrari ist hervorragend zu Fuß zu erkunden. Es gibt eine schicke Einkaufsstraße die Via XX Settembre und rund um die Kathedrale San Lorenzo eine ausgedehnte Fußgängerzone.
Auf dem Weg zum alten Hafen und der Innenstadt kamen wir an einem Pferdedenkmal vorbei und sahen die prunkvolle Börse im Zentrum des Verkehrsmittelpunktes der ligurischen Stadt.
Der Platz ist die „Piazza de Ferrari“, wo sich bis 1996 das Börsengeschehen abspielte, bis Computerarbeitsplätze den „Sala delle Grida“ ablösten. Der Handel und vor allem der Geldtausch der vielen Währungen, die täglich die Stadt erreichten, fand schon im 12. Jahrhundert auf der kleinen, im Hafen gelegenen Piazza Banchi statt. Um 1500 wurde ein eigener Raum dafür geschaffen, die Loggia di Banchi, die heute als Ausstellungsfläche genutzt wird.
Erst 1912 wurde die prunkvolle Börse am Piazza Raffaele De Ferrari erbaut, dem geographischen Zentrums Genuas.
Benannt ist die Piazza nach dem in Genua geborenen, aristokratischen Politiker Raffaele de Ferrari, einem der reichsten Männer Italiens in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Schon immer war der Platz Treffpunkt für Einheimische.
An dem Platz ist auch der Palazzo Ducale, der ehemalige Regierungssitz der Stadt. Er stammt aus der Zeit der wirtschaftlichen Macht Genuas im Mittelmeerraum im 13. Jahrhundert. Der Bau wurde 1298 angefangen, als Genua sich als Wirtschaftsmacht im Mittelmeer etablierte. Als Simon Boccanegra 1339 zum ersten Dogen Genuas ernannt wurde, erhielt der Palast seinen heutigen Namen. Der Palazzo Ducale beherbergt das kulturelle Herz Genuas.
In seinen Sälen finden zahlreiche Ausstellungen und Events statt, darunter vom 20. März bis 11. Juli 2004 die Rubens Ausstellung mit wertvollen Gemälden. Über die Via San Lorenzo gelangt man zur bedeutendsten Kirche Genuas, der Chiesa di San Lorenzo mit ihren Marmorsäulen und den beiden Löwen, die die Eingangstüren bewachen. Auffällig ist der Baustil der Fassade mit den schwarz-weißen gestreiften Marmorreihen.
Erst bei unserem dritten Kreuzfahrtstart in Genua 2016 konnten wir diese Cattedrale di San Lorenzo besichtigen. Sie war sonst meist geschlossen.
Sie befindet sich im historischen Teil der Stadt. Mit dem Bau der Kathedrale wurde im Jahre 1098 auf einem Areal begonnen, wo archäologischen Ausgrabungen zufolge eine Basilika aus dem 5.-6. Jahrhundert stand, die dem Bischof San Siro geweiht war.
Ausgrabungen unter dem Steinpflaster und dem Platz vor der heutigen Fassade brachten römische Mauerruinen und Straßenanlagen zu Tage, aber auch vorchristliche Sarkophage. Forscher glauben, dass sich auf dem Grund der damaligen Kathedrale mit hoher Wahrscheinlichkeit ein antiker Friedhof befunden hat.
Nach der Eröffnung der S. Lorenzo Straße und der Platzsenkung wurde 1840 die Treppe hinzugefügt, die von zwei Löwen von Carlo Rubatto umgeben wird.
In den Jahrhunderten wurde die Kathedrale prunkvoll erweitert. Sie hütet die Asche des Stadtpatrons, des Heiligen Johannes des Täufers, die durch den ersten Kreuzzug nach Genua gelangte.
Diese Änderung begünstigte auch die Verstädterung der Gegend. 1155 wurden Stadtmauern gebaut und der zentrale Kern entstand.
Geweiht wurde die Kathedrale um 1118 durch Papst Gelasius dem Zweiten. Die Weihe leitete auch ihre Rekonstruktion im romanischen Stil ein. Seit 1133 ist die Kathedrale erzbischöflich.
Die Bauzeit ging über mehrere Epochen, was die Kathedrale noch interessanter macht. Fertiggestellt wurde sie jedoch erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Dadurch weist die Kathedrale sowohl Merkmale der romanischen, wie auch der gotischen Baukunst auf.
Die im romanischen Baustil errichtete Kirche wurde dem Märtyrer San Lorenzo geweiht. Ende der 13. Jahrhunderts kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Welfen, die Anhänger des Papstes waren und den Gibellinen, die an der Seite der Hohenstaufen kämpften. Bei den Jahrzehnte andauernden Kämpfen,
beschädigte im Jahre 1296 ein Brand die Kirche. Hiernach wurde die stark zerstörte Kathedrale nur teilweise restauriert, teilweise neu gebaut.
Zwischen 1307 und 1312 wurden die nicht beschädigten romanischen Reste beibehalten, aber die Fassade und die inneren Säulengänge mit Kapitellen und Scheinemporen erneuert, sowie die Innenseite der Fassade mit Fresken geschmückt.
Die Musterung der Fassade ist das besondere Merkmal von San Lorenzo. Es handelt sich um schwarz-weißen Carrara Marmor. Beeindruckt sind die unzähligen in Stein gemeißelten plastisch wirkenden Reliefs und die Rosette über dem Hauptportal.
Zwischen dem vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert, baute man eine Loggia beim Nordostturm.
Die Beendigung der Arbeiten insgesamt war dann aber erst im siebzehnten Jahrhundert.
Die Kuppel und die mittelalterlichen Bestandteile der Kirche wurden zwischen 1894 und 1900 restauriert.
Die jüngste Malerei dürfte wohl um 1914 von Gaetano Previati angefertigt worden sein und stellt die Heilige Jungfrau Maria dar. Die Skulpturen sind romanischen und gotischen Ursprungs.
Genua gab es zwar schon zu Zeiten der Römer, aber eine Seemacht war sie erst ab dem Mittelalter. Sie vertrieben als Kolonialmacht im 11.Jahrhundert die Muslime von der Insel Sardinien beherrschten ab diesem Zeitpunkt die Riviera.
Hier noch ein paar Bilder aus der Altstadt, die in einigen Ecken ein wenig schmuddelig wirkt, dann aber auch wieder einige Häuser aufweist, die eher Paläste sind.
Die Fahne Genuas (rotes Kreuz auf weißem Grund) hat historischen Wert, weil sie das Symbol der Kreuzfahrer war und sich auch heute noch in der englischen Flagge wiederfindet (England erhielt zu seinem Schutz die Erlaubnis unter genuesischer Flagge im Mittelmeer zu segeln!).
Wir sind dann durch die Altstadt zum Antiken Hafen gegangen und haben dort noch ein paar stimmungsvolle Bilder gemacht.
Dabei kamen wir auch am Palazzo San Giorgio vorbei, der direkt am Porto Antico liegt. Im Jahr 1260 auf Befehl von Guglielmo Boccanegra (dem „Capitano del Popolo“ von Genua) errichtet.
Die Piazza San Giorgio war damals das See- und Handelszenttrum von Genua. Erst Sitz der Kommune, wurde der Palazzo San Giorgio im Jahr 1407 zum Sitz der Bank San Giorgio umfunktioniert, die seinerzeit eine der produktivsten und am besten strukturierten Banken Europas war. Seit 1904 beherbergt der Palazzo die Hafenbehörde.
In den 70er Jahren wurde die Schnellstraße auf Stelzen errichtet, die parallel zum Meer und direkt vor der herrlichen Fassade vorbeiführt und damit das Hafenviertel brutal zerschneidet. Der Alte Hafen hat darunter gelitten. Ich glaube kaum, dass so etwas heute noch einmal genehmigt würde. Doch nun ist es zu spät.
Der Porto Antico wurde anlässlich der Kolumbus Feiern 1992 durch den Stararchitekten Renzo Piano komplett neu gestaltet.
Er hat sich damit von Hafen- und Industrieviertel zu einem Freizeit und Erholungspark gewandelt. Auf dem großzügigen Gelände mit Bänken unter Palmen genießt man das bunte Treiben und den Blick über die Yachten, die hier vor Anker liegen.
Genua und Umgebung haben fast 900.000 Einwohnern. Bekannt ist Genua aufgrund der riesengroßen Hafenanlagen, die Haupteinnahmequelle der Stadt sind.
Hier ein schöner Blick vom Hafen auf die Berge. Für die nördlichen Städte wie Mailand und Turin ist Genua der nächstliegende Hafen für den Export.
Auch wenn uns das einige sicherlich wünschen würden, nein die Bilder sind nicht von unserem Kreuzfahrtschiff, sondern von der „Galeere Neptun“. Die Piratengaleone ist von 1985. Das Schiff wurde extra entworfen und gebaut für den Film „Pirates“, Regie Roman Polanski. Es kostete 8 Millionen $. Die Galeone ist kein Nachbau eines historischen Schiffes, sondern ein auf filmische Wirkung gebautes Fantasieschiff. Daher ist es historisch nicht korrekt. Einige Proportionen sind angepasst und einige Ausrüstungsstücke und Schiffsteile sind aus Polyester (optisch nicht bemerkbar).
Das Schiff ist 63 Meter lang und 16,40 Meter breit. Es läuft unter tunesischer Flagge.
Direkt neben der Galeone befindet sich das Aquarium Genuas. Es ist das zweitgrößte Europas, hinter einem aus Valencia. Wir haben allerdings sowohl auf Fehmarn, als auch am Bodensee schon wesentlich schönere, und farbenfrohere Anlagen gesehen. Um den Rahmen hier nicht zu sprengen, bringen wir die Fotos auf einem Unterverzeichnis, zu dem Sie mit diesem Link kommen.
Ein wenig zur Geschichte des Hafens von Genua: Im Mittelalter wurde Genua zur Seemacht. Als Kolonialmacht vertrieben sie im 11.Jahrhundert die Muslime von der Insel Sardinien und ab diesem Zeitpunkt beherrschten sie eigentlich die Riviera. Seitdem lebte man mit anderen großen italienischen Seemächten, wie zum Beispiel Pisa im Clinch.
Um sich vor Angriffen der Konkurrenten zu schützen, errichteten die Genuesen überall die typischen Genuesischen Türme, wie sie vor allem in Korsika noch zu sehen sind. Zeichen dieser Seemacht ist auch, dass der Seefahrer Christopher Columbus aus ihr hervorging.
Heute ist der Hafen ein unendlicher Wert – Schwerindustrie, Öl, Autos, Lebensmittel und nicht zuletzt Touristen werden hier ein – und ausgeladen. Ich möchte Ihnen aber auch ein paar Bilder aus dem Yachthafenbereich, der Marina Molo Vecchio, nicht ersparen.
Da wird manch einer neidisch werden. Der Yachthafen wurde 1997 eröffnet und hat 160 Liegeplätze. In der Werbung für die Marina wird extra erwähnt, dass Boote-Yachten-Schiffe zwischen 5 und 150 Meter Länge dort Platz finden können.
Na ja, 150 Meter muss es schon sein. Aber es wird auch erwähnt:
„Marina Molo Vecchio ist nicht nur für Luxus – Yachting. 100 Liegeplätze sind 5 bis 18 Meter Booten gewidmet und für sie gibt es sehr günstige Tarife, vor allem bei langfristigen Verträgen. Wasser und Energie sind in den Liegegebühren genauso enthalten, wie warme Duschen und Toiletten.“
Das heißt dann für eine 10 Meter Yacht 3500,- € jährlich und bei 18 Meter 8750,- €. Ein wahres Schnäppchen.
Also einfach mal im Hinterkopf behalten, vielleicht ist das nach einem Lottogewinn ein Thema.
An der Marina stehen die Magazzi del Cotone. Das sind riesige Baumwollspeicher, die im 19. Jahrhundert errichtet wurden. Heute findet man dort ein Kongresszentrum, ein Kino, eine Kinderbibliothek und eine Passage mit Läden und Restaurants.
Letztere auch mit Außenbewirtschaftung, wo man dann direkt am Kai vor den Luxusyachten speisen kann.
So, jetzt war es also noch ein Abend und eine Nacht, bevor unser Kreuzfahrtschiff abfuhr. Vom Hafen zurück wollten wir zu Fuß zum Hotel gehen, hatten aber doch ein wenig die Entfernung unterschätzt. Auf dem Weg kamen wir an der Universität Genuas, dem Palazzo del Principe und der U-Bahnstation vorbei. Alles in einem Gebäudekomplex. Den Palazzo del Principe ließ das damalige Stadtoberhaupt Genuas, Andrea Doria (1466-1560) erbauen. Andrea Doria, der mit seinen stattlichen 1,90 Größe den durchschnittlichen Italiener um ca. 30 cm überragte, hätte auch gut Kunde bei uns sein können.
Er galt durch seine Siege gegen Türken und Barbaren, als der unbesiegbare Seeadmiral. Doch der intelligente Mann hatte noch weitere Fähigkeiten: Er war ein vorausschauender Politiker, der durch die Allianz mit dem spanischen Kaiser Karl V. für die Seerepublik Genua das goldene Zeitalter einleitete. Für den Bau seines Palastes wählte er die strategische Lage mit der Front zum Meer, so dass der Palazzo auch vom Meer kommend erreichbar war.
Hier konnten wir nicht mehr laufen und suchten uns ein Taxi, das uns auf eine schöne Aussichtsplattform bringen sollte, schließlich wollten wir Genua noch von oben fotografieren.
Schwierig dabei: Alle Taxifahrer, die wir fanden sprachen ausschließlich italienisch. Aber mit Händen und Füßen haben wir dem dann doch beibringen können, was wir wollten nämlich auf die Aussichtsplattform ´“Spianata del Castelletto“. Gelohnt hat sich die Taxifahrt, zu Fuß hätten wir das im Leben nicht geschafft. Es hätte zwar auch einen Jugendstil-Aufzug gegeben, um hinaufzufahren, den hätten wir aber auch erst einmal finden müssen. Er kann bis 20 Personen über einen Höhenunterschied von 57 Metern hinaufbringen.
Der Ausblick war wie von einem Balkon oberhalb Genuas. Ich habe gelesen, der Dichter Giorgio Caproni hat einmal geschrieben:
“Wenn ich mich entscheiden werde / ins Paradies zu gehen / werde ich dafür den Aufzug nehmen/ nach Castelletto”.
Und da hat er schon recht gehabt, der Blick von Spianata Castelletto ist schon außergewöhnlich. Man sieht das historische Zentrum, den Hafen und einen Überblick über die ganze Stadt.
Am nächsten Morgen sind wir dann aufgewacht und haben aus dem Fenster gesehen. Und was ein Wunder, unser Schiff lag bereits unmittelbar vor dem Hotel vor Anker. Wir haben überhaupt nicht gehört, wie es sich über Nacht „reingeschlichen“ hat. Das Hotel war wirklich sehr zentral für eine Einschiffung gelegen. Jetzt war Genua völlig egal, wir wollten nur noch an Borde. Endlich nun aufs Schiff, die MSC Fantasia. Einchecken ging sehr fix. Das klappte wie immer in Genua sehr schnell und viel früher als angekündigt. Wir gehen nun erst einmal zum Mittagessen, bevor unsere Kabine fertig ist. Dann kommt noch vor dem Auslaufen die Sicherheitsübung.
Jetzt beginnt die Reise endlich.
Von hier brachen Emigranten auf, um ihr Glück in der weiten Welt zu finden. 1914 wurde mit dem Bau eines maritimen Bahnhofs begonnen, um die stetig wachsende Zahl der Passagiere abfertigen zu können.
Im Jahre 1930 wurde das Gebäude der Stazione Marittima eingeweiht. Jetzt liefen große Ozeandampfer nach Amerika aus. In den 60er Jahren bekam der Passagierverkehr jedoch Konkurrenz durch die Luftfahrt.
Doch heute steuern Kreuzfahrer aus aller Welt den Hafen von Genua an.
Und dann gibt es ja leider auch noch einen negativen Fall in der Kreuzfahrtgeschichte. Und der liegt auch in Genua – zum Abwracken.
Die Costa Concordia wurde am 8. November 2004 auf Kiel gelegt und am 29. Juni 2006 als bis dahin größtes italienisches Kreuzfahrtschiff an die Reederei Costa Crociere geliefert. Getauft am 7. Juli 2006 im Hafen von Civitavecchia (Rom). Die Jungfernfahrt begann am 15. Juli 2006 in Savona.
Bereits im November 2008 rammte das Schiff bei der Einfahrt in Palermo die Hafenanlagen und wurde leicht beschädigt.
Die Costa Concordia lief am 13. Januar 2012 gegen 19 Uhr MEZeit aus dem Hafen von Civitavecchia aus. Kapitän war Francesco Schettino, es sollte auf Kreuzfahrt durch das westliche Mittelmeer über Savona, Marseille, Barcelona, Palma und Palermo gehen. Technik war genug an Bord mit Navigationssystemen, mehreren Radargeräten, Echoloten, Satellitennavigation und digitalen Seekartensystemen.
um 21.45 gab es dann ein Kursänderungsmanöver und kurz danach kollidierte das Schiff mit einem Felsen sehr dicht vor der Insel Giglio.
Ein ungefähr 70 Meter langer Riss klaffte danach auf der Backbordseite. Es steckte ein mehrere Meter großes Felsstück im Rumpf. Bei einem Leck bis zwölf Meter Länge hätte die Stabilität des Schiffes nicht gefährdet sein dürfen, aber durch diesen langen Riss waren sofort 5 Abteilungen geflutet. Nur bis 2 gefluteten Abteilungen wäre das Schiff noch sicher gewesen. Wenige Minuten nach der Kollision waren die Maschinenräume überflutet und das Schiff nicht mehr manövrierfähig. Sofern man bei dieser Katastrophe von Glück im Unglück sprechen kann, war der Wind wenigstens so, dass er das Schiff leicht Richtung Land trieb und nicht in Untiefen, wo es komplett gesunken wäre.
An Bord waren zum Unglückszeitpunkt 4229 Menschen, davon 1000 Besatzungsmitglieder. Einige konnten sich retten, indem Sie über Bord sprangen und an Land schwammen., weil das Heck nur mit einem Abstand von 35 Metern zur Insel lag.
Aufgrund von vielen Unzulänglichkeit, Versäumnissen und Fehlern konnten leider 32 Menschen nicht gerettet werden.
Im Juni 2012 wurden die Bewohner der Insel Giglio geehrt, weil sie durch ihre mutige und solidarische Hilfe wenigstens einen Teil des Schadens, den der Kapitän dem Land zugefügt habe, wieder gutgemacht haben.