Herren Hemden – Kragenformen
Der Kent – Kragen
Der Kent ist ein klassischer Kragen und solange es Hemden gibt und hochwertige Herrenmode, gibt es auch den „Kent“. Er ist ein gerader Kragen mit langen Schenkeln. Trägt sich auch sehr gut mit Krawatte.
Der Haifischkragen
Er ist gegenüber dem Kent etwas breiter gezogen. Die Form der Schenkel erinnern an eine Hai-Flosse woher der Name kommt. Die Öffnung der Schenkel auf Höhe des Krawattenknotens machen hier die Möglichkeiten frei für breitere Krawattenbindungen, zudem wirkt der Kragen etwas frischer und jünger. Allerdings sieht er bei normal breitem Krawattenknoten unserer Meinung nach etwas nackt aus. Allerdings gehen Kent und Haifischkragen aufeinander zu, d.h. wo der eine anfängt und der andere aufhört, ist häufig gar nicht zu merken.
Der Fachbegriff ist Cutaway – Kragen.
Der „Tab“ – Kragen
Der Tab wurde insbesondere in der gehobenen Gesellschaft gerne getragen, wobei dort oft die Kragen und Manschetten weiß waren und der Oberstoff des Hemdes gemustert. Diese Kombination spricht für Reinheit und Etikette und wirkt sehr edel. Die Knopfverbindung hinter der Krawatte betont den Krawattenknoten und hält zudem die Kragenschenkel auf beiden Seiten fest und stabil, so dass diese symmetrisch bleiben. In meiner Anfangszeit in der Textilbranche Ende der 1980iger, Anfang der 1990iger Jahre war er sehr oft zu sehen. Momentan ist der Tab-Kragen sehr selten, besonders, weil er eigentlich immer mit Krawatte getragen wird und die halt in den letzten Jahren seltener getragen wird. Der Steg selber wird entweder mit Druckknopf geschlossen, oder mit normalem Knopf, was aber selten ist.
Der „Buttondown“ – Kragen
Mein absoluter Lieblingskragen, weil er immer akkurat aussieht und nach einem Tag „Maloche“ nicht eine Kragenecke runter und die andere hoch hängt. Leider wird er von den
Hemdenherstellern in den letzten 5 Jahren nicht mehr oft genommen. In den 90igern, wo wir bei der Hemdenbestellung noch selber bestimmen konnten, welchen Kragen wir auf den bestellten Hemden wünschten, war unser georderter Anteil Button down immer bei ca. 50%. Heutzutage gibt der Hersteller des Hemdes die Kragenform vor. Wir müssen dadurch die Seltenheit dieses Kragens akzeptieren.
Ursprünglich war er ein wenig in die sportive Ecke verschmäht. Er hat wie schon gesagt den wesentlichen Vorteil die Schenkel des Kragens an ihrer Position zu bewahren und so zu vermeiden, dass der Kragen insbesondere nach mehrfachem Waschen an Steifigkeit verliert und so „ungepflegt“ aussieht. Er vereinfacht das korrekte Auftreten in Verbindung mit oder auch ohne Krawatte, da der Verschluss mit den Knöpfen auch dann noch gut aussieht wenn der obere Knopf am Hals geöffnet bleibt.
Der Kläppchenkragen oder wie nicht ohne Grund gesagt: Der „Vatermörder“ – Kragen
Das Kläppchenkragenhemd ist eigentlich klassischerweise ein sogenanntes Smokinghemd. Eingeführt als formelle Abwandlung des Hemdes geht diese Version zurück auf das späte 19. Jahrhundert. Dabei ist statt eines gefalteten Kragens nur ein kurzes „Kläppchen“ an die Halsmanschette genäht. Insbesondere für Hochzeitsaccessoires wie „Plastrons“ oder bei Smokings für Fliegen mit satiniertem Band sind diese Hemden mit zumeist verdeckten Knopfleisten für Smokings gedacht, bei denen die Fliege die Sicht auf die darunter liegenden Brustknöpfe frei gibt und der Kragen daher stört. Die kurzen Kläppchen bringen die Fliege die beim Smoking meist schwarz oder rot ist zur Geltung. In der Hochzeitsbekleidung gibt es diese Hemden auch vermehrt in Champagner.
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