Park Güell
Eusebio Güell war ein mächtiger Unternehmer seiner Zeit und ein großer Kunstliebhaber, Er erdachte sich den Park Güell als einen Wohn-Stadtgarten im englischen Stil.
Er beauftragte den Architekten Antoni Gaudi im Jahr 1900 am Berghang des Carmelberges die Gartenstadt Park Güell zu konzipieren und zu bauen. Mit ihm hatte er auch schon beim Bau des Güell Palastes und der Finca Güell zusammengearbeitet.
Wie die Basilika Sagrada Familia, lag auch dieses Grundstück weit außerhalb von Barcelona.
Es sollte dort also eine Gartenstadt nach dem Vorbild englischer Modelle anlegt werden. Die Wohnungen waren für Käufer mit Geld vorgesehen, die Barcelona entfliehen wollten. Geplant wurde eine Gartenstadt mit 60 dreieckigen Parzellen, auf der je ein Landhaus und eine Gartenanlage Platz finden sollten. Gaudís Konzept sah zudem vor, dass lediglich 20 Prozent der Gesamtfläche des Parks bebaut werden.
Dieser Park wurde Gaudis bunteste und vielleicht auch genialste Schöpfung: Hier finden sich beeindruckende Steinkonstruktionen, fantasievolle Mosaike aus Keramikscherben und bewundernswerte Gebäude.
Von der großen Terrasse aus hat der Besucher einen weiten Blick über die Dächer von Barcelona. Auf dem Terrassenplatz finden sich viele kleine Kunstwerke und Schätze. Dort treffen sich Besucher, Musiker, Maler.
Die Natur und das Wohnen sollten hier gleichberechtigt sein. Deshalb achtete Gaudi beim Bau des Parks Güell darauf, den Park in die bestehende Natur einzupassen. Natürliche Hügel wurden beim Bau mit einbezogen und durch Stützmauern und Terrassen gestaltet und in die Architektur integriert. Die kunstvollen Mosaike entstanden übrigens aus dem Abfall der Keramikfabriken der Gegend um Barcelona.
Um hier alles zu sehen braucht man wahrscheinlich allein einen Tag.
Die Käufer sollten mit einer Modellwohnung überzeugt werden.
Um die Finanzierung des Parks zu sichern, hätten die Villen allerdings bereits vor Baubeginn verkauft werden müssen. Der Plan, die Häuser gewinnbringend zu verkaufen scheiterte nicht zuletzt auch wegen des 1. Weltkrieges, weshalb nur 3 Häuser überhaupt gebaut wurden. Obwohl sowohl Güell, als auch Gaudi ihren Wohnsitz in den Park verlegten, wurde nur eine der 60 geplanten Parzellen
verkauft und zwar an einen befreundeten Architekten. Heute befindet sich im Haus, das Gaudi kaufte, das Museum, für von Antoni Gaudi entworfene Möbelstücke und seine Zeichnungen. Was die Baumaterialien angeht, bediente sich Gaudi der Steine,
die er auf dem Grundstück fand. Insgesamt scheiterte die Konzeption an Finanzierung und Nachfrage, obwohl die Pläne für die Zeit sehr modern waren. Fließend Wasser, Strom, Gartenfläche usw. waren zukunftsweisend. Heute wäre ein damals dort gebautes Haus, wahrscheinlich unbezahlbar.
1914 wurden die Bauarbeiten endgültig abgebrochen. Nach dem Tod Güells im Jahre 1918 erwarb die Stadtverwaltung im Jahr 1922 die Grundstätte um sie als öffentliche Parkanlage für die Bürger der Stadt zu öffnen.
Nicht zuletzt wegen der überströmenden Kreativität der Bauten, die dennoch hervorragend in die natürliche Landschaft integriert wurden erklärte 1984 die UNESCO den Park zum Weltkulturerbe.
Über eine Freitreppe gelangt man, vorbei am Salamander, zum Mittelpunkt des Parks.
An der Treppe unter der großen Terrasse befindet sich diese kunstvolle Echse aus Keramik-Scherben unter der ein Wasserlauf ist. Diese Echse findet man auch in den Souvenirshops, sie ist das Aushängeschild von Gaudis Park.
Sie wurde komplett mit Keramikscherben verziert.
Die von den Säulen getragene Terrasse „Gran Plaza Circular“ ist gesäumt von einer mit Bruchkeramik überzogenen Balustrade mit einer Bank. Sie wurde gestaltet von Gaudís’ Assistenten Josep Maria Jujol. Salvador Dalí nannte die Bank einmal den Vorläufer des Surrealismus. Total bunt gestaltet, windet sie sich in Schlangenlinien und verschafft einen herrlichen Blick über die Stadt. Man sagt, Gaudi soll beim Bau dieser Bank von Adam und Eva inspiriert gewesen sein.
– Schlange und so?!
Seit Herbst 2013 wird ein Eintritt für den Denkmal geschützten Bereich erhoben, der am Automaten bezahlt werden kann. Dieser steht, wenn man sich vor dem Haupteingang befindet, rechts die Straße hinunter. 2014 waren das 8 Euro pro Person. Bei der Buchung bekommt man ein 30-minütiges Zeitfenster für den Eintritt in den kostenpflichtigen Teil des Parks. Bleiben kann man so lange man will.
In dem riesigen Park (außerhalb des geschützten Bereiches) könnte man auch ohne Eintritt spazieren gehen. Doch sparen Sie nicht am falschen Ende, das bisschen Entgelt ist gut angelegt. Sie sehen viel und Sie geben die Möglichkeit, alles optimal zu erhalten. Gerade bei den Mosaiken ist Einiges zu erneuern und heute bekommt man das Material wahrscheinlich nicht mehr zu Abfallpreisen, wie bei der Errichtung. Auch das Gaudi-Museum kostet Eintritt, darin sind zahlreiche vom Architekten entworfene Möbel zu besichtigen.
Hier noch zwei Links, um auf unsere allgemeine Barcelona Schilderung zu kommen, bzw. zur Sagrada Familia.