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Kathedrale in Palermo

Kathedrale Maria Santissima Assunta

In Palermo befindet sich eine Kathedrale aus dem späten 12. Jahrhundert mit bedeutenden Königsgräbern, die Kathedrale Maria Santissima Assunta. Sie wurde im normannisch-arabischen Stil gebaut und ist heute ein Wahrzeichen der Stadt Palermo.

Der Wagen, den Sie rechts sehen, wird am 15. Juli durch Palermo gezogen. Das ist der Gedenktag der Heiligen Rosalia, die als Patronin gegen die Pest verehrt wurde. Sie gehört zu den Schutzheiligen Palermos. Warum die Dame so verehrt wird? Na ja, ihre Knochen sollen die Pest besiegt haben.

Der versilberte Altar der hl. Rosalia in der Kathedrale von Palermo

 

Die Heilige Rosalia (* um 1130 in Palermo – † 14. September 1166 in Palermo). Gesicherte historische Fakten über Rosalias Leben fehlen zwar, doch wird ihre Geschichte durch Legenden überliefert.

Demnach war sie Einsiedlerin und lebte in einer Höhle auf dem Monte Pellegrino, der in der Nähe der sizilianischen Hauptstadt Palermo liegt. Vermutlich war sie Basilianernonne und als Tochter des Grafen Sinibaldi, eines einflussreichen sizilianischen Edelmanns, zur Welt gekommen.

Nachdem sie in ihrer Höhle gestorben war, wurde sie dort von Christen begraben.

Als die Pest Anfang des 17. Jahrhunderts in der Bevölkerung Palermos wütete, erschien Rosalia einem fiebrigen Einwohner im Traum und gab diesem die Anweisung, ihre Gebeine zu finden und diese durch die Stadt zu tragen. Er fand am 15. Juli 1624 das Grab der Heiligen wieder, nachdem es Jahrhunderte lang in Vergessenheit geraten war und das Wunder geschah. Als die Gebeine Rosalias durch die Straßen getragen wurden, heilten die an Pest Erkrankten und die Stadt war gerettet.

Fuga errichtete Ende des 18. Jahrhunderts eine klassizistische Kuppel über der Vierung und ersetzte die Dächer der Seitenschiffe jeweils durch eine Reihe kleinerer Kuppeln.

Hier ein großes Bild der schönen Kuppel.

Doch nun zur Kathedrale, die Front sehen sie im Bild oben.

Die Kapelle der Heiligen Rosalia, der Schutzheiligen von Palermo, schmücken klassizistische Reliefs von Valerio Villareale. Die Reliquien der Heiligen werden in einer massiven Silberurne von 1631 am Altar aufbewahrt.

Die kunstvolle Innenausstattung mit der Madonna mit dem Kind von Francesco Laurana und die detailreiche Außenfassade laden zu einem ausgiebigen Besuch ein. In der Kathedrale von Palermo kann man das Kunsthandwerk der Bildhauer und Architekten vergangener Jahrhunderte bestaunen und einen Ort der Besinnlichkeit finden.

Auf dem Platz der heutigen Kathedrale von Palermo stand schon im sechsten Jahrhundert ein Gotteshaus, das im Laufe der Geschichte zeitweise als Moschee und Hochschule genutzt wurde. Aufgrund gravierender Schäden an der alten Kathedrale beschloss Erzbischof Walter im Jahr 1169 den Neubau einer größeren Kathedrale, der 1184 und 1185 stattfand.

Eine Erweiterung des Baus mit einem Aufsatz auf den Ecktürmen und eines Vorplatzes fand im 14. und 16. Jahrhundert statt. Nach intensiver Nutzung der Kathedrale wurde diese Erde des 18. Jahrhunderts von Ferdinando Fuga im klassizistischen Stil umgebaut.

Bis heute wurde dieser Stil beibehalten. Seit dem 18. Jahrhundert befunden sich in der Seitenkapelle auch zwei Königsgräber. In römischen Sarkophagen ruhen hier die Gebeine der Könige Friedrich II. und Heinrich VI. und die Überreste ehemaliger Bischöfe von Sizilien.

Links, das ist der Meridian, der auch durch Berlin geht. Auf ihm sind Sternzeichen abgebildet. Und immer zur Mittagszeit fällt durch ein kleines Loch, das genau nach Süden ausgerichtet ist, ein Lichtstrahl. Infolge des im Jahreslauf wechselnden Sonnenstands werden je nach Datum unterschiedliche Stellen getroffen. Auf der Meridianlinie sind an den entsprechenden Stellen die Bilder für die 12 Tierkreissternbilder angebracht. Man kann damit ablesen, in welchem Sternbild die Sonne gerade steht.

An einer Kapelle fanden wir Bilder iPriesters, er hieß Puglisi.

Giuseppe „Pino“ Puglisi (* 15. September in Palermo – † 15. Septermber 1993 in Palermo) war ein sizilianischer Priester und Anti-Mafia-Aktivist, der wegen seines Engagements ermordet wurde.

Er empfing nach Studium und Seminarzeit 1960 die Priesterweihe. Zu dieser Zeit war das Verhältnis zwischen Kirche und Mafia noch eng und freundschaftlich; beide pflegten einen strikten Antikommunismus und die Kirche wurde von den lokalen Mafia Größen unterstützt.

Puglisi bekämpfte den Drogenhandel und bei seinen Predigten in der Kirche von Brancaccio, San Gaetano griff er die Cosa Nostra und ihre dortigen Vertreter, die oft auch während der Messe anwesend waren, an. Er scheute sich auch nicht, die Korruptionen in der Stadtverwaltung anzuprangern und Namen zu nennen. So geriet  er zunehmend in Konflikt mit der Cosa Nostra, die ihre Macht bedroht sah.

Am Abend des 15. September – seinem 56. Geburtstag – wurde Padre Puglisi vor seiner Haustür von zwei Mafiosi erschossen. Einer der Mörder, der später verhaftet wurde, sagte beim Prozess aus, Padre Puglisi habe sie vor seinem Tod angelächelt und gesagt: „Damit hatte ich gerechnet“.

Auch die katholische Kirche muss sparen. Man achte auf die Energiesparlampe am Kerzenleuchter.

Die römisch-katholische Kirche hat ein Verfahren zur Seligsprechung von Padre Puglisi eingeleitet, das am 25. Juni 2012 mit der Zustimmung Benedikts XVI. zur Verkündung des Dekrets durch die Kongregation für Selig- und Heiligungsprozesse abgeschlossen wurde.